In Scheffau am Wilden Kaiser hat ein Hotel eröffnet. Das wäre nicht weiter berichtenswert, würde es sich nicht um einen Ort handeln, den wir uns zwar schon immer irgendwie erträumten, von dem wir aber nie gedacht hätten, dass er einmal Wände, ein Dach und einen eigenen See bekommen würde. Doch der Reihe nach. Im Dreieck zwischen München, Salzburg und Innsbruck entstand inmitten eines spektakulären Bergpanoramas die Kaiserlodge. Und so ziemlich alles an diesem neuen Hotelkonzept ist besonders. Die Kaiserlodge verbindet den exklusiven Service eines Luxushotels mit den Freiheiten eines persönlichen Ferienhauses. Stilvolles Ambiente, Nachhaltigkeit, ein völlig neues kulinarisches Konzept, der eigens angelegte See und unbegrenzte Möglichkeiten aktiv und kreativ zu werden schaffen Wohlfühlzuhause auf Zeit für Paare und Familien und Hund. Die Zimmer und Appartements sind exquisit ausgestattet, verfügen über exklusive Kochgelegenheiten und manche sogar über eigenen Zugang zum See. Die gesamte Kaiserlodge ist aus natürlichen und hochwertigen Materialien und unter Mithilfe regional ansässiger Unternehmen gebaut. Sie verfügt über ein eigenes Kino, eine Bibliothek, einen Wellness- und Spa-Bereich mit allen Finessen, wie Sauna, Dachterrasse, Fitnessraum mit modernsten Geräten und einem Panorama-Hallen und -Freibad. Im hauseigenen Deli kann nicht nur auf ein fürstlich belegtes, hausgebackenes Brot eingekehrt, sondern auch am Kochtisch nach Anleitung ein Menü mit regionalen und nachhaltigen Zutaten zubereitet werden. Tagsüber tobt man also über die Pisten eines der besten Skigebiete Europas oder erkundet die Umgebung in Wanderschuhen, abends wird relaxt, geschmaust und vor dem Kamin in Bücher getaucht. Ach ja, verschiedene Workshops werden auch angeboten. Wir fassen zusammen: Natur, Luft, Luxus, Freiheit, Kulinarik, Nachhaltigkeit, Abenteuer, Entspannung. Wir sind dann mal weg.
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Kaiserlodge | Dorf 11
, 6351 Scheffau am Wilden Kaiser,
Österreich | Doppelzimmer ab 224 € p. N. inkl. Frühstück | www.kaiserlodge.at
Am Wilden Kaiser
Die große Freiheit
Es gibt diesen einen Moment, frühmorgens im Club, da wird alles egal, und der Körper bewegt sich tanzflächendramatisch wie von selbst, angetrieben vom Beat und der Organismus geht einfach mit – ein Augenblick purer Freiheit. Wie frei Musik selbst sein kann erörtert das Haus der Kulturen der Welt an den Thementagen „Free! Music“ vom 6. bis 9. April. Immer wieder in ihrer langen, bewegten Geschichte hat sich Musik freigestrampelt von den Publikumserwartungen, hat Musik die Grenzen von Tonalität, Notensystemen und gängigen Instrumenten gesprengt. Dabei hat sie die atonale Musik hervorgebracht, Punk, Techno, hat sich selbst zitiert, verformt und neu gedacht. Die subversiven Sounds von Subkulturen sind ein – besprochenes und bespieltes – Thema beim Festival, genauso auch die Rolle von Musik in politischen Umbruchsituationen. Beispielsweise wenn am 6. April die „bekannteste unbekannte Band der DDR“ Ornament & Verbrechen spielt, die in ihrer Heimat mit Casio-Keyboard und einem mit Lego gefüllten Plastikkanister unerwünschte Musik machte. Oder wenn am 8. April fünf Frauen an Mischpulten in der Egyptian Female Experimental Music Session ihre frickelnden Klänge dem Medien- und Soundkünstler Ahmed Basiouny widmen, der bei den Kairoer Protesten 2011 sein Leben verlor. Musik, die sich emanzipiert, die auslotet, die sich stemmt und kämpft für etwas und für sich selbst, das ist der große Bogen, den das HKW in Konzerten und bei Diskussionen, mit Filmen und Music Sessions spannt.
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Free! Music | Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin | 06.-09.04.17 | Facebook
Lernt euch kennen!
Oha, die Welt ist aus den Fugen also. Missstände und vor allem Gefahren jederzeit und allerorten. Soll man als verantwortungsvoll denkender Mensch tatsächlich Kinder in diese in Schieflage geratene Gemeinschaft setzen bzw. was soll man unseren Heranwachsenden an Rüstzeug mit auf den Weg geben? Gegenfrage: Wie verantwortungsvoll wäre es, die eigenen Werte, den Glauben und das Eintreten für gesellschaftlichen Zusammenhalt, für Gleichheit, Freiheit und Toleranz nicht weiterzugeben, die Welt anstelle jenen zu überlassen, denen das eben Gesagte bestenfalls egal, schlimmstenfalls ein Dorn im kalkülpolitischen Auge ist? Lasst euch keine Angst machen – informiert euch! Käut nicht wieder, was Stammtische, Medien, euer Social Media-Dunstkreis, Politiker, Schlaumeier oder jeder sonstwie Berufene euch als Einschätzung der Lage servieren – hinterfragt und engagiert euch! Haltet euch nicht raus – politisiert euch! Schimpft nicht auf die da oben, ohne zu wissen, was verantwortungsvolle Politikarbeit bedeutet – bringt euch ein! Gebt euch nicht mit starken Posts auf eurer Timeline zufrieden, die diesen Orbit nie verlassen werden – bewegt euch! Nehmt nicht hin, dass die Grenzen des Sagbaren sich weiter verschieben, bis rassistische Gewalttaten nicht nur möglich erscheinen, sondern von oberster Stelle goutiert werden – tretet für eure Werte ein! Und vor allem: ermutigt andere, es euch gleich zu tun. Die Jugendbewegung für Demokratie, Demonstrationen und für die Demontage der Dämonen, kurz DEMO entstand genau in diesem Kontext. DEMO ist ein Experiment, der Versuch sich zu einem Wir zusammenzuschließen, um nach Carolin Emcke zu einer „zarten Form der Macht“ zu werden – parteiübergreifend, mit Spaß, gegen Rassismus, Sexismus und Nationalismus und im festen Glauben an den 1. Artikel des Deutschen Grundgesetzes. Hinter der Initiative steht die wunderbare, junge Journalistin Mareike Nieberding, die sonst für Blätter wie die Zeit, FAZ, Neon oder den Spiegel schreibt. Mit DEMO will sie zum Wählen motivieren, aber nicht zur Wahl einer bestimmten Partei, demokratische Werte vermitteln, und den Erstwählern, Jungwählern und Nichtwählern ein politisches Selbstbewusstsein geben. Im Grunde geht es darum, im Jahr der Bundestagswahl Begegnungen zu schaffen, die über die Facebook-Twitter-Kommentarspalten-Diskussion hinausgehen. Das Projekt bereist dafür alle Bundesländer, Städte, Dörfer, Ortschaften und will Diskussionen anregen über Heimat, Identität, Anstand oder Gerechtigkeit. Fazit: redet miteinander, nicht übereinander! Nur so erkennt man, dass uns so viel mehr verbindet als unterscheidet. Nur so bleiben wir im Gleichgewicht. ___ DEMO | www.demo-bewegt.de | Facebook