Gott wohnt im Wedding

Wer würde nicht gespannt zuhören, wenn die eigenen vier Wänden davon erzählen könnten, was sie schon alles erlebt haben? So ein Haus beherbergt schließlich über viele Jahrzehnte die verschiedensten Menschen, samt ihrer kleinen und großen Lebensgeschichten. Der Roman „Gott wohnt im Wedding“ erfüllt uns diesen Wunsch und erzählt vom Wedding und seinen BewohnerInnen. Dort, im Haus in der Utrechter Straße, verknüpfen sich die Geschichten der unterschiedlichen ProtagonistInnen. Dabei taucht Regina Scheer, Autorin und Historikerin aus Ost-Berlin, mit jeder Person in eine andere Epoche des letzten Jahrhunderts ein und lässt die Leser zu ZeitzeugInnen werden. Im Mittelpunkt stehen die Erlebnisse von politisch Verfolgten: Juden, Roma und heutige MigrantInnen. Sie alle hinterlassen ihre Spuren in dem Weddinger Mietshaus, erleben die Hauptstadt aus ihrer ganz eigenen Perspektive und sind doch miteinander verbunden. Unter allen, die jetzt sofort draufloslesen möchten, verlosen wir drei druckfriche Exemplare. Schreibt eine Mail mit dem Betreff ‚SPRICH ZU DER WAND‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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Gott wohnt im Wedding | 12,00 € | Shop | FOTO: Penguin Verlag

Das Weibliche Prinzip

Wer bin ich? Und wer will ich sein? Keine seltenen Fragen in der heutigen Zeit. Spannend wird es, wenn man sie vor dem Hintergrund der aktuellen #metoo-Debatte um latenten Sexismus, echten Feminismus und Geschlechtergleichheit stellt. Die preisgekrönte und durch und durch großartige amerikanische Autorin Meg Wolitzer spürt einer möglichen Antwort in ihrem neuen Roman ‚Das Weibliche Prinzip‘ auf ihre unnachahmliche subtile und zugleich mitreißende Art und Weise nach. Mit funkelndem Witz erzählt sie uns die Geschichte der schüchternen Studentin Greer Kadetzky und ihrer Begegnung mit der 63-Jährigen Ikone des Female Empowerment Faith Frank. Als Gründerin einer feministischen Zeitschrift und erfolgreiche Autorin zählt die nämlich zu den Schlüsselfiguren der Frauenbewegung im gegenwärtigen Amerika des Romans. Durch die Begegnung bricht etwas in der jungen Frau auf und sie stellt sich die entscheidenden, eingangs erwähnten Fragen. Jahre später kommt es zu einem Augenblick, von dem Greer nie zu träumen gewagt hätte. Faith lädt sie zum Vorstellungsgespräch nach New York ein. Dies führt Greer auf den abenteuerlichsten Weg ihres Lebens: einen verschlungenen, mitunter steinigen Weg, der letztlich zu ihr selbst führt. Das weibliche Prinzip schafft etwas, was in aufgeheizten politischen und gesellschaftlichen, zumeist medial geführten Debatten selten gelingt. Es erzählt klug, leicht und zugleich fesselnd von Emanzipation, weiblichem Selbstverständnis, von Idealen, Enttäuschungen und Generationskonflikten ohne zu beklagen, anzuklagen oder Schuldige zu suchen. Es liefert vielmehr eine messerscharfe Bestandsaufnahme. Wir verlosen zwei druckfrische Exemplare dieses wundervollen Romans. Schreibt uns dazu eine Mail mit dem Betreff ‚DOPPEL-X‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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Das Weibliche Prinzip | www.dumont-buchverlag.de | Preis: 24 €

Kategorien: Produkte | Autor: | Datum: 24. Juli 2018 | Tags: , , , , , Keine Kommentare

Willkommen in Rimini

Ein Rentner, der mit einem Wellensittich redet, seine Frau, die vor ihm flüchtet, ein Anwalt, der seine Analytikerin stalkt und eine Schauspielerin auf der Suche nach dem passenden Erzeuger. Die Autorin Sonja Heiss kennen wir als Regisseurin der Kinofilme „Hotel Very Welcome“ und „Hedi Schneider steckt fest“. Im Sommer letzten Jahres ist ihr Romandebüt erschienen. Voller Tragik, Witz und Lebensnähe. Rimini ist ein meisterhafter Roman, der seinen Humor aus den Abgründen des Lebens schöpft. Sonja Heiss entwirft ihre Charaktere mit enormer psychologischer Raffinesse. Ihr Blick auf den menschlichen Alltag bringt Details hervor, die mit bloßem Auge kaum sichtbar sind. Heute Abend nun liest die Autorin im Pfefferberg Theater in Berlin aus Rimini vor und hat sich mit Heike Makatsch prominente Unterstützung an die Seiten geholt. Die gehört nicht nur seit Mitte der 1990er Jahre zur allerersten Schauspielgarde des Landes, sondern hat auch schon zahlreichen Hörbüchern ihre Stimme geliehen. Inhaltlich geht es um eine herrlich dysfunktionale Familie. Hans ist Anwalt, reich und erfolgreich. Doch plötzlich kehrt diese irrationale Wut in ihm zurück. Die Ehe funktioniert nicht mehr und er verliebt sich in seine neue Psychoanalytikerin. Seine Schwester Masha beschließt mit 39 Jahren ein Kind mit ihrem Freund zu bekommen. Doch plötzlich nervt er sie nur noch. Masha begibt sich auf die panische Suche nach einem neuen Mann, doch ihre Idee, im Bett den zukünftigen Vater ihres Kindes zu finden, ist zum Scheitern verurteilt. Alexander und Barbara sind die Eltern der ungleichen Geschwister und müssen sich im Alltag eines Rentnerpaars zurechtfinden. Während Alexander sich schon einsam fühlt, wenn seine Frau in ein anderes Zimmer geht, bleibt für sie nur die Flucht. Sie ahnt nicht, was sie damit in Gang setzt. Für die Lesung heute Abend verlosen wir exklusiv die letzten 1×2 Tickets. Schreibt uns ganz schnell eine Mail mit dem Betreff „WELCOME HEDI“ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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Sonja Heiss & Heike Makatsch lesen aus „Rimini“ | Mi, 31.01.18, 20-22 Uhr | Pfefferbergtheater, Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin | Tickets  | Facebook

Sebastian 23

Das 2-Minuten Interview
Grundsätzlich sind wir ja skeptisch bei Menschen, die schneller reden, als wir denken können. Aber als wir in einer Talkshow die folgenden Sätze aus dem Mund von Sebsatian 23 hörten, war es um uns geschehen: „Zug fahr’n ist fließen auf Gleisen. Flüsse sind Meere auf Reisen. Träume sind Schlaf mit Ideen. Igel Kakteen, die geh’n. Fenster sind gläserne Mauern. Berge sind Wellen, die dauern.“ Sebastian 23 (Was die Zahl soll hätten wir dann auch geklärt, ganz ohne danach zu fragen – siehe unten.) ist Poetry Slammer, Autor und Moderator. Dazu moderiert er viele Shows und schreibt für verschiedene TV-Formate und Bühnen. Momentan tourt er mit seinem aktuellen Programm „Hinfallen ist wie Anlehnen, nur später“ durch Deutschland. Für seine SloSlamShow im Mehringhof-Theater am Freitag verlosen wir 2×2 Gästelistenplätze. Schreibt eine Mail mit dem Betreff ‚WORD‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de. Am 10. Oktober erscheint übrigens Sebastians erster Roman „Die Sonnenseite des Schneemanns“ bei Lektora. Trotz der Aufregung darüber fand er zwischen zwei kräftigen Kaffees noch Zeit und Wort um sich unseren Fragen zu widmen. Wobei, vielleicht stellen ja gar nicht wir die Fragen, sondern Manuel Neuer…?

Name: Sebastian 23
Alter: 38
Wohnort: Bochum
Beruf: Autor
Schuhgröße: 46
Lieblingswort: Ja.
Kontakt: Kaderschmiede Booking, Hamburg

 

Gibt es Leben auf dem Mars? Ob es jetzt gerade Leben auf dem Mars gibt, ist schwer zu sagen. Aber wenn du es auspackst und eine Woche liegen lässt, gibt es garantiert jede Menge Leben auf dem Mars.

Ein Wort, das du viel zu oft benutzt: Kaffee.

Was tust du morgens nach dem Aufstehen als Allererstes? Kaffee.

Im Zweifel lieber stumm oder taub? Wer denkt sich diese Fragen aus? Die Spanische Inquisition? Der Autor von SAW?

Du liest ein Buch und stellst fest, dass es ein Roman über dein Leben ist. Liest du weiter? Auf jeden Fall bis zu dem Punkt, an dem ich im Roman anfange, diesen Roman zu lesen. Ob ich dann weiterlese, erfahre ich ja auf der nächsten Seite.

Was würdest du tun, wenn du nicht scheitern könntest? Exakt dasselbe, was ich jetzt mache. Aber vermutlich erfolgreicher.

Welche geniale Idee hättest du gern selbst gehabt? Paul Watzlawicks „Anleitung zum Unglücklichsein“.

Du darfst den Duden um drei Wörter deiner Wahl ergänzen. Bitteschön:
zerchillt (müde durch entspannen), Applau (ein einzelnes Klatschen) und grubeln (nachdenklich buddeln, nach Erinnerungen graben)

Was ist gerade das Hintergrundbild auf deinem Handy? Eine Büste von Grete Penelope Mars, einer Frau, die es angeblich nie gab.

Willst du jemanden grüßen? Ich grüße meinen Verstand, wo immer er auch sein mag. Ich vermisse ihn, aber nur manchmal.

Wie alt wärst du, wenn du dein Alter nicht wüsstest? 23.

Wenn Gott allmächtig ist, kann er dann einen Stein erschaffen, über den er nicht springen kann? Ich habe diese Frage tatsächlich mal einem etwas zerchillten Mann in der U-Bahn gestellt, der lautstark behauptete, selbst allmächtig zu sein. Er sah mich eine Weile lang grubelnd an und sagte dann (ich zitiere wörtlich): „Das ist doch spiegelkosmischer Pimperquatsch!“

Wenn die Welt in einem Jahr untergeht, was würdest du von nun an machen? Exakt dasselbe, was ich jetzt mache. Nur weniger erfolgreich, zumindest langfristig.

Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen? Kaffee.

Wenn eine Fee dir eine Fähigkeit schenken könnte, welche würdest du wählen? Tanzen.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Fast alles. Außer den Geschmack von Erdbeeren.

Was sollte niemand von dir wissen? Ich lebe im Ruhrpott, aber interessiere mich nicht groß für Fußball. Wenn das rauskommt, werde ich wahrscheinlich gezwungen, ins Münsterland zu ziehen.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
Ich möchte lieber hervorheben, dass ihr alles richtig gemacht habt, indem ihr manche Fragen nicht gestellt habt: Kann man vom Poetry Slammen leben? Wieso heißt du Sebastian 23? Warum guckst du denn jetzt so gelangweilt?

Das letzte Wort?
Hoffentlich: Danke.

Foto: Fabian Stürtz

Sind Saudis seltsam?

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Sind Saudis seltsam?

Wie soll man umgehen mit einem Gefühl der Fremdheit, das unauflösbar scheint? Eine Frage, die uns im Angesicht der nicht enden wollenden Flüchtlingsströme und dem Ringen um Bitte-mehr-Menschlichkeit täglich beschäftigt. Und eine Frage, die Rasha Khayat bereits ein Leben lang mit sich herumträgt. In ihrem Roman-Debüt »Weil wir längst woanders sind« hat die 1978 im tiefsten Ruhrgebiet geborene und in Saudi-Arabien aufgewachsene Literatin versucht, Antworten zu finden. Sie erzählt die Geschichte der Geschwister Layla und Basil. In Deutschland geboren, westlich sozialisiert, schockiert Layla ihren geliebten Bruder mit der Entscheidung, zu heiraten. Und zwar einen Mann in der alten Heimat. Und, um dem ganzen noch eins drauf zu setzen: Aus Prinzip, nicht aus Liebe. Warum sie das tut und was daraus entsteht, liest Rasha Khayat im Rahmen des Literatur:Berlin-Festivals am 18. März aus ihrer druckfrischen Erzählung um Tradition und Moderne, um die Gefühle von Deplatziertheit und Zugehörigkeit, um Alltagsrassismus und Familienbande. Wer hier zuhört, ist sofort mittendrin in einem Roman um die Suche nach kultureller Identität. Dieser Suche widmet Rasha seit sechs Jahren auch ihrem Blog. Mit ihren scharfsinnigen Beobachtungen, sensiblen Beschreibungen und ihrem Witz öffnet sie uns und sich selbst das »deutsche Fenster zu Arabistan«. Ein Stück wohl formulierte Aufklärung in einer Welt, die sich in xenophoben Gefühlen verheddert. Wer sich fragt, wie Laylas Entscheidung ihre Zukunft verändert und was Basil über seine vermeintliche Heimat lernt, darf zuhören, wenn Rasha liest. Wir verlosen nämlich 1×2 Tickets für die Lesung in der Bibliothek am Wasserturm an die besonders Aufgeschlossenen unter euch. Schreibt eine Mail mit dem Betreff ‚IM OSTEN VIEL NEUES‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de.

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Rasha Khayat liest aus ‚Weil wir längs woanders sind‘ | Freitag, 18. März, 20.00 | Bibliothek am Wasserturm, Prenzlauer Allee 227-228 | Tickets: 8 Euro (VK), 10 Euro (AK) in der Kulturbrauerei und im Georg Büchner Buchladen | Facebook Event

 

Sophia, der Tod und ich

Sophia, der Tod und ich

Der Tod gibt sich die Ehre und bringt Leben in die Bude. Thees Uhlmann hat ein Buch geschrieben. Die Legende will, dass er den Verlagsvorschuss dafür bereits vor zwölf Jahren bekam und nun endlich, endlich sein Werk vollendete. Das ist sehr sympathisch, also vom Thees und vom Verleger und spricht dafür, dass sich zumindest Letzterer seiner Sache sicher war. Thees Uhlmann ist einer der sympathischsten Geschichtenerzähler jenseits der Bühnenmauer, das weiß jeder, der schon einmal eines seiner Konzerte besucht hat. Warum also nicht daran glauben, dass er das auch in Langform beherrscht, wenn, ja wenn er die Zeit dafür findet. Ist ja auch ein Prozess, so ein Buch. Und so geht es in seinem ersten Roman tatsächlich direkt ans Eingemachte, ums Ganze sozusagen. Es klingelt an der Tür des Erzählers. Davor steht ein Mann, der ihm ähnlich sieht und behauptet, er sei der Tod und wolle ihn mitnehmen. Er habe noch ungefähr drei Minuten zu leben. Zwischen den beiden entspinnt sich eine absurd-witzige Diskussion, in der es um Kopf und Kragen, um die Insel Juist, den Lakritzgeschmack von Asphalt und das depressive Jobprofil des Todes geht. Zu seiner Verwunderung gelingt es dem Tod nicht, den Erzähler sterben zu lassen. Ein spektakulärer Roadtrip beginnt. Es geht auf eine Reise zwischen Himmel und Hölle – und um die Frage, ob es das alles überhaupt gibt. Eine Reise, die geprägt ist durch die Tollpatschigkeit, mit der sich der Tod durch die Welt der Lebenden bewegt, und Fragen wie: Muss der Tod pinkeln? Und wenn ja, wie macht er das? – Und die große Frage, was denn nun besser ist, »to burn out or to fade away«. „Sofia, der Tod und ich“ ist eine irrwitzige, melancholische und berührende Ode an das Leben. Danke Thees für dieses Buch.
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Sophia, der Tod und ich – Thees Uhlmann | Taschenbuch 18,99 Euro | kiwi-verlag.de

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Kategorien: Produkte | Autor: | Datum: 14. Oktober 2015 | Tags: , , , , Keine Kommentare