Ai Weiwei

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Was zu beweisen war

Zu Ai Weiwei muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. Er ist einer der, wenn nicht der wichtigste chinesische Künstler unserer Zeit. Seine Konzeptkunst war und ist revolutionär. Ai Weiwei führt einen öffentlichen Dialog mit dem Westen über die Verhältnisse und Missstände in seinem Heimatland. Er ist Architekt, Politiker und Integrationsfigur. Er fordert Redefreiheit, Gewaltenteilung, Mehrparteiendemokratie. Und er nutzt die unendlich variierbare Formensprache der Kunst, um dies auszudrücken, in einem Land, in dem Meinungsfreiheit quasi nicht existiert. Wer die Formen kontrolliert, kontrolliert eben nicht zwangsläufig auch die Inhalte. ‚Evidence‘ heißt die Ausstellung, die er vom 03. April bis 07. Juli im Berliner Martin-Gropius-Bau präsentiert. Es ist eine politische Ausstellung, und es ist die weltweit größte Einzelausstellung des Künstlers überhaupt. 15 Container-Ladungen Kunst ‚Made in China‘ wurden eigens nach Berlin verschifft. In 18 Räumen werden auf 3.000 qm ausschließlich eigens für diese Schau geschaffene und nie zuvor in Deutschland gezeigte Werke und Installationen präsentiert. Absolutes Highlight: im Lichthof des Gropius-Baus lässt Ai Weiwei 6.000 einfache hölzerne Stühle aus der Zeit der Ming-Dynastie aufmarschieren, die von oben betrachtet ein Pixelmuster ergeben. So funktioniert Kunst à la Ai Weiwei. Er kreiert Bilder, damit wir uns selbst eines machen können. Der ‚Evidence‘, zu deutsch Beweis, den er erbringen will, ist der für den seiner Meinung nach bevorstehenden und offensichtlich logischen gesellschaftlichen Umsturz in China. Die Beweisaufnahme beginnt am Donnerstag, wir sind gespannt.

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Ai Weiwei – Evidence | 03.04-07.07.14, tägl. Mi-Mo ab 10.00 Uhr | Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin | Eintritt 11 Euro (erm. 8 Euro) | Fotos: © Gao Yuan und Ai Weiwei

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 01. April 2014 | Tags: , , , , Keine Kommentare

Human Flashboy

Human Flashboy

Das 2 Minuten Interview

 

Human Flashboy ist genau das, halb Human halb Flashboy. Mit Hilfe seiner Sperrmüllkarte durchstöbert er im Halbdunkel die Lüneburger Gassen nach wiederverwertbaren Materialien für seine Installationen oder nach geeigneten Wänden für sein nächstes Bild. Aufgrund seiner erfolgreichen Schleichtouren platzt das heimische WG Zimmer aus allen Nähten. Sein Repertoire ist so vielseitig wie seine Werke mit ihrer kindlichen, liebevollen Abstraktheit. Wir haben uns ein paar der besten Stücke für die WEINMOMENTE Kick-Offs in Hamburg und Berlin gesichert. Und Flashboy, wie siehts bei dir so aus in Sachen Wein?

 

Name: Human Flashboy

Alter: 27

Wohnort: Lüneburg

Beruf: Hustler

Schuhgröße: 47 2/3

Lieblingsfarben: schwarz und weiß

Kontakt: humanflashboy@yahoo.de oder über facebook

 

HumanFlashboy

Bist du ein Mensch? Hahaha, ich hoffe doch, Superheldenmodus gibts nur selten..

 

Was wäre das ultimative Kunstwerk? Irgendwas aus Mett denke ich, könnte aber auch aus Hack sein..

 

Welcher Person würdest du gern mal eine Frage stellen und vor allem welche? Peter Maffay, wann er endlich seine Karriere an den Nagel hängt.

 

Was war der letzte Traum, an den du dich erinnerst? Ich war ein Toastbrot im Supermarkt und wurde einfach nicht gekauft. Ich lag im Regal und die Kunden liefen an mir vorbei. Selbst das Mischbrot neben mir wurde mitgenommen. Obwohl es nur noch zwei Tage haltbar war, wurde es einfach in den Korb gelegt… komische Welt.

 

Was siehst du, wenn du in den Spiegel schaust? Barthaare

 

Wann bist du zuletzt richtig auf den Geschmack gekommen? Komme ständig auf Geschmäcker. Musik ist ein gutes Beispiel dafür, aber auch Getränke oder andere Kleinigkeiten. Mein Sommergetränk 2014 ist Lipton Ice Tea sparkling limone.

 

Dein nächstes Projekt? Aufträge über Aufträge über Aufträge und natürlich ein Studienplatz in und um Hamburg.

 

Halb leer oder halb voll, das Glas? Hahaha jetzt gerade würd ich sagen, ist das Rotweinglas halb leer.

 

Welchem unmoralischen Angebot könntest du nicht widerstehen? Schwer zu sagen, ich mach mir nicht viel aus Geld, deswegen wäre es wohl eher eine Geste oder etwas, das mich berührt.

 

Wenn die Schwester meines Onkels nicht meine Tante ist, dann ist sie? Die Mutter deines unehelichen Kindes und du wegen Inzest dran…? Frag mich doch sowas nicht nach ner Pulle Wein! (Richtige Antwort: Deine Mudder! Anm. d. Redaktion)

 

Bitte vervollständigen: Spinat schmeckt am besten, wenn man ihn kurz vorm Verzehr… Was die wenigsten wissen, ich bin gelernter Koch, von daher eine nicht allzu schwere Frage: Knoblauchzehe und eine Zwiebel oder Schalotte (schmecken feiner) kleinschneiden und kurz in Butter anschwitzen. Mit saurer Sahne, Creme fraiche oder Creme double abschmecken. Etwas frisch geriebene Muskatnuss drübergeben, fertig. Ich mach noch etwas Sahne dazu und püriere grob den Spinat.

 

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Ich denke irgendwas von Maggi, es sei denn, ihr kommt angemeldet und bringt den Einkauf mit. Dann würd ich was zaubern.

 

Was hat dich zuletzt wirklich bewegt? Ich bin leicht zu kriegen, deswegen passiert das häufiger. Schadenfreude bewegt mich oft. Emotional lässt sich das schwer sagen. Meine erste Forelle am Haken hat mich bewegt…

 

Was würdest du tun, wenn du keine Angst vor gar nichts hättest? Ich hab nie Angst.

 

Welche Superheldenkraft hättest du gern? Fliegen wäre krass… oder Röntgenblick!

 

Was darf niemand von dir wissen? Ich wäre ja schön blöd, wenn ich das gerade euch erzählen würde. Da fehlt noch etwas Wein… typisch Reporter!

 

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Was willst du mal werden, wenn du groß bist. Oder was ist deine Augenfarbe, Lieblingstier… sowas eben. Ist doch viel interessanter für die Leser da draußen, mal den tierlieben, menschennahen Flashboy kennenzulernen.

 

Das letzte Wort: Hat immer noch die Zeit…

 

Kategorien: Leute | Autor: | Datum: 12. März 2014 | Tags: , , Keine Kommentare

GOLDEN DINNER Lieblingskunst

Lieblingskunst zu kaufen

„Ich glaub, ich steh im Wald.“ Mag sein, dass dem einen oder der anderen ein solcher Gedanke scheu durch den Kopf huschte, beim Betreten unserer letzten GOLDEN DINNER Residenz. Durch eine mit Kerzenschein beleuchtete Gebäudeunterführung ging es auf den Hinterhof des alten Kühlhauses am Gleisdreieck, mitten unter die Schienentrasse der Hochbahn. Nach Eintritt empfingen dann sphärische Klänge, prickelnd gefüllte Gläser und eine Installation aus beleuchteten Papierbäumen und Birken. Dazwischen artgerecht aufgereiht, Fotografie vom weiten Flur. Wolf, Otter, Bär und Elch starrten aus weiß gerahmten Portraits im Format 50 x 50 cm und boten eine eigenwillige Interpretation des Begriffs ‚Still.Leben‘. Im Dinnersaal, zwei Etagen darüber, gab es dann viel Licht, einen riesigen eigens gebauten Kronleuchter und Bilder aus der Serie Iceberg & Eisblume von Player2 aus der Lüneburger MONDBASIS. Beide Serien, sowohl die abstrakten, kollagenhaften Großfromate, als auch die Tierfotografien stehen nun zum Verkauf. Auf unserem Facebook Album könnt ihr euch durch die Galerie klicken und zuschlagen. Viel Spaß!

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GOLDEN DINNER Lieblingskunst | Facebook Fotoalbum

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Kategorien: In eigener Sache | Autor: | Datum: 15. Januar 2014 | Tags: Keine Kommentare

Schlingensief Ausstellung

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So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein

Wer Christoph Schlingensief verpasst hat, hat Christoph Schlingensief verpasst. Anders kann man das nicht sagen. Bis zu seinem Krebs-Tod im Jahr 2010 hat er so ziemlich alles und jeden überfordert. Er wurde gehasst, verteufelt, verehrt. Was bleibt ist ein öbszön größenwahnsinniges Oeuvre aus Filmen, politischen Inszenierungen, Hörspielen, Bildern und Buchseiten – ein universalkreativer Kosmos. Hinterfragt wird der Künstler post mortem nicht mehr. Es scheint als bestünde die außerordentliche Lebensleistung des Christoph Schlingensief vor allem darin, die Blaupause seiner Hirnwindungen maßstabspotenziert und für die Nachwelt nachvollziehbar in den Raum zu stellen. Schlingensiefs Prinzip war die Umkehr. Er begegnete Wahnsinn mit Wahnsinn, Trash mit Trash, Dummheit mit Dummheit, Theater mit Theater und entlarvte so das ganze Ausmaß seines Themas. Sein Kampf galt sich selbst, Deutschland und der Selbstgefälligkeit einer egoistischen, latent rassistischen Bürgerlichkeit. Als Künstler war Schlingensief seiner Zeit voraus. Vielleicht sind drei Jahre genug um eine Annäherung zu wagen. Sein Werk, dass vor allem im politischen Diskurs entstand, lässt sich nicht musealisieren. Die Retrospektive in den Berliner Kunstwerken versucht das auch gar nicht. Die von Klaus Biesenbach, Anna-Catharina Gebbers und Susanne Pfeffer kuratierte Werkschau würdigt das Schaffen des verstorbenen Allrounders ohne es zu verklären. Es rückt die Themen in den Mittelpunkt, zeigt es aus der Perspektive des Künstlers und nähert sich so dem Menschen Christoph Schlingensief. Wer noch nicht da war: hingehen!

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Schlingensief Ausstellung | KW – Kunstwerke Berlin, Auguststr. 69, 10117 Berlin | bis 19.01.2014, Mi-Mo 17.00-22.00, Do. 12.00-21.00 | Eintritt 6 EUR | kw-berlin.de |

Foto: promo (Knistern der Stille), Filmgalerie451

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 04. Dezember 2013 | Tags: , , Keine Kommentare

Little Dudes

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Little Dudes

Am 1. November 2013 ist es soweit. Little Dudes dieser Erde vereinigt euch! Aus aller Herren Länder strömen sie herbei, die kleinen, bunten, schrägen Freaks – hässlich, glupschäugig oder mit großem Maul, vor allem aber äußerst liebenswürdig und so süß! Das allein wäre schon Grund genug am Freitag in die Urban Spree Galerie zu marschieren und die kleinen Fantasiegestalten zu bewundern, die Künstler auf der ganzen Welt frei nach ihrem Gusto gestaltet haben. Aber es kommt noch besser. Das Projekt von Alexis Baigner hat einen ernst zu nehmenden Hintergrund. Denn die Little Dudes sind ausgezogen um die Welt zu verbessern. Sämtliche Figuren der Ausstellung sind im Anschluss zu ersteigern. Der Erlös geht an einen guten Zweck. Bedeutet für uns: Vorbeikommen, Dudes bewundern, Sekt genießen, der Musik lauschen und Gutes tun. Wir wollen unbedingt einen Little Dude bei uns im Office. 3-2-1-meins!

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Little Dudes Exhibition | 01.-03.11. | Vernissage 01.11., 19.00 Uhr | Urban Spree Galerie, Revalerstr. 99, 10245 Berlin | www.littledudes.de | Facebook >>

 

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 30. Oktober 2013 | Tags: , , , Keine Kommentare

Niels de Jong

NIELS DE JONG

Das 2 Minuten Interview

 

Niels de Jong ist ein holländischer Künstler, der eine quietschbunte Welt aus Farben kreiert. Wahlberliner, Freizeit-Fußballer, und er hat bei unserem letzten Golden Dinner ausgestellt. Bis zum 29.09. sind Ölbilder, Prints und ein paar seiner bunten Vogelhäuschen in der Oslo Bar in Mitte zu sehen.

 

 

Alter:

31

 

Wohnort:

Berlin Prenzlauer Berg

 

Beruf:

Künstler

 

Schuhgröße:

45

 

Lieblings-Shortcut:

Cmd + Z (Ich wünschte, ich hätte den im echten Leben!)

 

Kontakt:

www.facebook.com/dejong.niels

info@nielsdejong.nu | www.nielsdejong.nu

Niels de Jong
Warum Berlin?Ich habe meine Freundin verfolgt. Sie ist nach Berlin gezogen. Ich hatte also keine Wahl.

Wie lebt es sich als Künstler in Berlin?

Berlin ist großartig. Es ist einfach ein inspirierender Ort. Das macht es sehr einfach.

 

Welcher ist dein Lieblingsort in Berlin?

Ich liebe das Tempelhofer Feld und andere stillgelegte Orte. Ich liebe die Weite. Es gibt einfach so viel Platz in Berlin und immer etwas, was man damit anfangen kann.

 

Was nervt?

Das zu viele Leute mit schlechter Laune herumlaufen. Klatscht in die Hände, Leute, ihr lebt in einer verdammt großartigen Stadt!

 

Kannst du deinen künstlerischen Stil beschreiben?

Sehr bunt und mit sehr verrückten Figuren.

 

Lebst du davon?

Ja, ich verkaufe tatsächlich etwas!

 

Welches Kunstwerk würdest du gern besitzen?

Etwas von Haroshi. Er recycelt alte Skateboards um damit zu arbeiten. Ich liebe seine Sachen.

 

Mit welcher Persönlichkeit würdest Du gern mal einen Kaffee trinken gehen?

Ich mach mir nicht besonders viel aus Prominenten, deshalb würde ich Mom und Dad sagen. Ich habe sie schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.

 

Was hast du zuletzt Neues ausprobiert?

Oh das ist schwierig. Es muss in Thailand gewesen sein, als ich etwas gegessen habe, von dem ich bis heute keine Ahnung habe, was es war.

 

Wenn wir dich zu Hause besuchen würden, was würdest du für uns kochen?

Oh ja, ich mache mein berühmtes Lieblings-Burgerrezept. Wann kommt ihr vorbei?

 

Wenn jetzt ein Pinguin mit einem Sombrero in den Raum käme, was würde er sagen?

„Tequila für alle!“ Ich wär dabei.

 

Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?

Ich würde von einem Wolkenkratzer springen und versuchen zu fliegen.

 

Welche Frage haben wir vergessen zu stellen?

Was ist deine Lieblingsfarbe?

 

Das letzte Wort:

Shit, hat jemand ein gutes Burger Rezept?

Kategorien: Leute | Autor: | Datum: 18. September 2013 | Tags: Keine Kommentare