Die Einrichtung ist bunt und laut und hier dürfen alle sein, wie sie sind. Ihr wollt wissen wovon wir sprechen? Va bene! Am Halleschen Tor befindet sich unserer Ansicht nach eine der besten veganen Pizzerien in Berlin: Al Catzone versorgt alle Liebhaberinnen und Liebhaber der italienischen Küche mit Pizza „Napovegana“. Dabei handelt es sich um traditionelle neapolitanische Pizza, aber in 100 % vegan und mit 100 % Geschmack. Das Familienunternehmen rund um die drei Schwestern mit neapolitanischen Wurzeln setzt auf gutes Handwerk – das sich im Pizzateig bemerkbar macht – und Geselligkeit. Neben Klassikern wie BILLIE (mit Tomatensoße, Auberginen und Pesto) und BRUCE (mit Sour Cream und veganem Thunfisch) gibt es auch außergewöhnliche Kreationen wie zum Beispiel GAZ (Pilzcreme, Pilze und geröstete Haselnüsse). Das Restaurant beweist, dass veganes Essen und „la dolce vita“ Hand in Hand gehen. Obwohl die Pizzaauswahl groß und verlockend ist, solltet ihr definitiv Platz für das vegane Tiramisu lassen! Euch läuft jetzt schon das Wasser im Mund zusammen? Dann schreibt uns eine Mail mit dem Betreff „Pizzapizzapizza“ an hurra@muxmaeuschenwild.de und gewinnt ein Shirt sowie einen Pizza-Gutschein!
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Al Catzone | Mehringplatz/Brandesstr. 7, 10969 Berlin | Di-Sa 17-22 Uhr | alcatzone.com | FOTO: S.lle Capone UG
Al Catzone
heimlichTreu
Muxmäuschenstill liegt im 2. Innenhof in der Anklamer Straße 38 seit 2016 das heimlichTreu. Wer die Sommer-Edition unseres MUXMÄUSCHENWILD DINNERCIRCLE #4 verfolgt hat, dem ist das Restaurant spätestens seitdem ein Begriff. Und wer das Hinterhofjuwel besucht, merkt schnell: aus still wird stilvoll. Im Sommer möchten wir die mit Lichterketten behangene Terrasse nicht verlassen und im Winter möchten wir es uns in der heimeligen Atmosphäre stundenlang gemütlich machen. Die Speisekarte wechselt je nach Saison und bietet – wie wir finden – die Crème de la Crème der Fusion Kitchen, zum Beispiel Pomelo, Bittersalate, Kokos, Kimchi oder Hirsch, Schalotte, Schwarze Walnuss, Kaffee. Die kulinarischen Erlebnisse gibts hier sowohl als Lunch- als auch Dinner-Optionen. Pssst! Im heimlichTreu könnt ihr außerdem eure nächste Weihnachtsfeier oder Hochzeit ausrichten. Wird garantiert richtig toll!
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heimlichTreu | Anklamer Str. 38, 10115 Berlin | Mo-Fr 12-14 und 18-01 Uhr, Sa-So 18-01 Uhr | heimlichtreu.de | FOTO: heimlichTreu
Layla
Ein Freund hat uns von einem neuen Restaurant namens Layla erzählt, das im Crowne Plaza Hotel in Kreuzberg eröffnet hat. Und dann ein weiterer und noch einer und noch zwei mehr. Der übereinstimmende Tenor: unfassbar gutes Essen, tolles zurückhaltendes Design und sehr entspannte Atmosphäre. Klingt genauso wie es soll und das ist es auch. Der israelische Starkoch Meir Adoni vereint im Layla die traditionelle Küche des Nahen und Mittleren Ostens mit Aromen, Zutaten und Techniken aus der ganzen Welt. Seine Restaurants in Tel Aviv (Bluesky, Lumina) und New York (Nur) werden zurecht in höchsten Tönen gelobt und genießen so etwas wie Weltruf. Nun kreiert er für den geneigten Berliner Gaumen neue Rezepturen aus regionalen Produkten. Auch im Bar-Menü, das vom renommierten italienischen Barkeeper Emanuele Broccatelli entwickelt wurde, finden sich die gekonnten Zusammenspiele mediterraner Kräuter und orientalischer Gewürze wieder. Eine erstklassige Weinauswahl von namhaften europäischen und nahöstlichen Bio-Weingütern und lokale Spirituosen vervollkommnen das Angebot. Für das Interieur ist das bekannte Designstudio BALD aus Tel Aviv verantwortlich. Mit Liebe zum Detail wurde ein ein Ort geschaffen, der für sich spricht, der einlädt und an dem man sich wohlfühlt. Das gestalterische Salz in der Suppe? Na klar: orientalische Accessoires.
So und jetzt haben auch wir euch von diesem neuen Restaurant namens Layla erzählt, das im Crowne Plaza Hotel in Kreuzberg eröffnet hat. Viel Spaß und guten Appetit!
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LAYLA Restaurant | Hallesche Straße. 10, 10963 Berlin | Öffnungszeiten: Mo-Fr 18-1 Uhr | layla-restaurant.com
PAHR Excellence
Architekt Arno Brandlhuber hat mit dem offenen Kreativzentrum Lobe Block ganz in der Nähe vom Humboldthain einen ziemlich futuristischen Betonbau entworfen. Die Architekturströmung des Brutalismus am Gebäude ist unverkennbar und ein echter Hingucker im Wedding. Im September 2018 wurde der Lobe Block nun eröffnet und beheimatet neben einer Reihe von Ateliers, Wohnungen und Agenturen auch das Restaurant PAHR. Die beiden Gründerinnen Jessica-Joyce Sidon und Caecilia Baldszus möchten mit dem PAHR einen Ort für Begegnungen schaffen, der von ihren Lieblingsrestaurants und den denkwürdigsten Reisen rund um die Welt erzählt. Um Besucher und Nachbarn zu versorgen, wird ein wechselndes Lunch und Bar Food-Menü angeboten, das sich nach Jahreszeit und Verfügbarkeit der Produkte richtet. Dabei sollen vor allem die kleinen und lokalen Produzenten unterstützt werden. Der gezielte Austausch mit Bauern, Fischern, Jägern und Winzern ermöglicht einen nachhaltigeren Genuss und öffnet auch die Augen für die Schönheit des Einfachen. Oder wollten wir ‚das einfach Schöne‘ schreiben? Beides gilt! Schon bald sollen dann Köche aus der ganzen Welt eingeladen werden, um ihre Gerichte zu präsentieren. Außerdem wird es bald auch ein umfangreiches Programm aus Weinproben, Live-Akustik-Sessions, Blumen-Workshops und vielem mehr geben.
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PAHR | Lobe Block, Böttgerstraße 16, Berlin | Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-16 Uhr, Sa unregelmäßig | pahr.berlin
WWas ne Pizza
Mensch, jetzt haben wir schon so oft von diesem Laden da an der Ecke beim Weichselplatz gehört und von der unfassbar leckeren Pizza, die da nach kürzester Backzeit knusprig aus dem Steinofen gezogen wird. Aber wie das manchmal so ist. Wir haben es bis vor Kurzem einfach nicht geschafft einmal im ‚W Pizza‘ vorbeizuschauen. Und da wir unserem Versprechen treu bleiben, nur Dinge zu empfehlen, die wir auch selbst getestet haben, kommt nun eben erst jetzt die Huldigung an unseren neuen Lieblings-Tempel der Teigeslust. Gut, nun ist der Reuterkiez bisher nicht gerade unterversorgt in Sachen Kulinarik, aber erstens liegt der Laden von Darius Suski und Łukasz Sołowiej immernoch ein klein wenig abseits des ganz wilden Trubels am äußeren Ende der Fuldastraße und zweitens stellt die neapolitanische Pizza, die hier über den Tresen geht, alles bisher Dagewesene in den Schatten. Zumindest für unser ganz subjektives kulinarisches Genussempfinden. Die beiden Ws im Logo von W-Pizza stehen übrigens nicht für Weichselplatz und Weigandufer, sondern für ‚weeded‘ und ‚wheat‘. Was diese Pizzeria nämlich von anderen Pizzerien in Berlin unterscheidet, ist neben dem klassischen Weizenteig ein zu gleichen Teilen aus Weizen und gemischtem Bio-Hanf gebackener Teig, der so in Berlin und wohl auch in ganz Deutschland einzigartig ist. Jetzt wird uns einiges klar… Neben dem fluffigen Teig fallen die übrigen Zutaten und Toppings alle sehr üppig aus. Es werden ausschließlich hochwertige und authentische Produkte verwendet – wie etwa der traumhafte Stracciatella di bufala – die durchaus mal überraschend, aber nie aus der Luft gegriffen kombiniert werden. Unser Favorit: Pizza Buffala, Salat, Oliven und ein Mezzo Litro Hauswein. Seeeeeeeelig!
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W Pizza | Fuldastraße 31, 12045 Berlin | Öffnungszeiten: Mo-Do 18-22 Uhr, Fr-Sa 17-23 Uhr, So 17-22 Uhr | www.wpizza.de
Laura Eckrodt
Das 2 Minuten-Interview
Laura Eckrodt ist quasi der Inbegriff einer Kosmopolitin Slash Weltbürgerin. Sie wuchs als Tochter einer finnischen Mutter und eines deutschen Vaters in Sao Paulo, Berlin und Tokio auf, studierte in London, bevor sie sechs Jahre für Axel Springer in Berlin arbeitete und später nach Dubai zog, um in eine Führungsposition im Digitalen Marketing bei Emirates zu wechseln. Uff, kurz durchatmen und geographisch sacken lassen. In Dubai lernte sie ihre große Liebe Asif Oomer aus Indien kennen. Nach Hochzeit und Geburt ihres Sohnes zogen die zweieinhalb nach Berlin, um hier ihren Traum vom eigenen Restaurantkonzept zu verwirklichen. Et voilá, L.A. Poké serviert seit kurzem leckerste hawaiianische Poke-Bowls, flavoured in California, made in Berlin. Soviel zum Thema kosmopolitisch und weite Welt und so. Wir haben Laura nach ihren zwei Full Time-Jobs ‚Gründerin‘ und ‚Mutter‘ befragt und nebenbei selbstverständlich noch ein paar gute Tips und schlaue Ratschläge abgestaubt.
Name: Laura Eckrodt
Wohnort: Berlin
Beruf: Food Entrepreneur
Schuhgröße: 40
Lieblingstageszutat: Yuzu Kosho (Äh was? Anm. d. Red.)
Kontakt: www.lapokebowls.com
Welche drei Dinge gehören in jeden Kühlschrank? Also ich weiß nicht, ob sie in jeden Kühlschrank gehören, aber bei mir sind es: eine gute Flasche Weißwein, Chilli und Butter.
Welche Aufgaben magst du besonders in deinem Job? Die Nähe zu den Kunden – ich probiere gerne neue Rezepte aus und freue mich, wenn man direkt Feedback bekommt.
Warum Berlin? Berlin ist authentisch. Ich bin vor 18 Jahren das erste Mal nach Berlin gezogen und seitdem habe ich immer wieder hier gelebt. Die Stadt hat eine ganz eigene Energie und es ist spannend zu sehen, wie sie sich im Laufe der Jahre gewandelt hat.
Welcher ist der beste Rat, den du je bekommen hast? „Schlaf eine Nacht drüber.“ ;)
Wo fühlst du dich zu Hause? Bei meinem Mann und meinem Kind. Egal, wo wir uns gerade befinden.
Was würdest du tun, wenn du nicht scheitern könntest? Die Antwort auf die Frage ist „nichts“. Ich würde nichst tun, weil sich nichts lohnen würde. Versagen ist Teil des Lebens, denn wir lernen daraus und entwickeln uns weiter. Um unser ganzes Potenzial auszuschöpfen, müssen wir uns der Angst vor dem Scheitern stellen. Es ist besser zu scheitern als es nie versucht zu haben.
Was siehst du, wenn du in den Spiegel schaust? Kommt drauf an. Manchmal bin ich Mutter, Ehefrau, Geschäftsfrau oder Tochter. Wir haben alle verschiedene Gesichter und das ist ok.
Was hast du gestern gelernt? Sich auf heute zu konzentrieren.
Das schönste Kompliment, das du bisher bekommen hast? Der Heiratsantrag meines Mannes. Er hatte mir ein sehr persönliches Gedicht geschrieben.
Wie alt wärst du, wenn du dein Alter nicht wüsstest? Wie alt man sich fühlt kommt auf den Tag an. Jedes Alter ist besonders, aber ich bin gerne so alt wie ich jetzt bin ich.
Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen? Mein Mann ist Inder, daher ein gutes Curry – das wärmt das Herz.
Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Es Müttern einfacher machen zu gründen oder ihrer Arbeit nachzugehen. Es sollte nicht heißen „Kind oder Karriere“ sondern „Kind und Karriere“. Es fängt damit an, dass man vom Staat die richtige Infrastruktur zur Verfügung gestellt bekommt. Die Kita-Krise macht es den Frauen schwer den Spagat zwischen beiden Bereichen zu schaffen.
Was sollte niemand von dir wissen? Dass ich Lakritz liebe und eigentlich immer dabei habe. Ich habe momentan mehr als 20 Sorten von salzig bis süß bei mir zuhause.
Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Welche Sprache würdest du gerne fließend sprechen können?
Das letzte Wort: If you think you can, you can. And if you think you can’t, you’re right.
Der Himmel über Kreuzberg
Der Kreuzberger Himmel auf der Yorckstraße bietet fantastische syrische Spezialitäten an. Die beiden Küchenchefs im Restaurant, Nour und Othman, gelten als Vollblutprofis und bereiten täglich alle Gerichte frisch zu. Genau so sollte ein Artikel über ein gutes Restaurant beginnen. Das Besondere und deshalb Zweitwichtigste: Nour und Othman sind, genauso wie alle der insgesamt acht Mitarbeiter, Menschen, die nach ihrer lebensgefährlichen Flucht eine neue Heimat in Berlin gefunden haben. Hinter dem Konzept steckt die Organisation Be an Angel e.V., welche seit über zwei Jahren Geflüchtete beim Ankommen in Deutschland begleitet. Ein Grundsatz von Be an Angel e.V. lautet, Menschen auf Augenhöhe zu begegnen. Mit dem Restaurant sollen aus Flüchtlingen Nachbarn werden. Als die ersten von ihnen ihre Wohnungen bezogen haben, wurden die Vereinsmitglieder und freiwilligen Helfer häufig als Dankeschön zum Essen eingeladen. Die Begeisterung war riesig, woraus schließlich die Idee zu einem Restaurant entstand. Mit Unterstützung der Kirchengemeinde Sankt Bonifatius fand sich das freie Lokal auf der Yorkstraße. Bis Ende Januar wird der Kreuzberger Himmel vermutlich als eigenständiger Ausbildungsbetrieb anerkannt. Ab Mitte Februar soll es einen Mittagstisch für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien geben. Zu diesem außergewöhnlichen Konzept kommt ein Ambiente, das sich sehen lassen kann. Die Designexpertin Tatjana Sprick hat das gesamte Einrichtungskonzept entwickelt und umgesetzt. Namhafte Marken wie BOCCI, designform und Made.com haben ebenso zur Umsetzung beigetragen wie die Galerie Camerawork, von der die Kunst im Raum stammt. Und damit müssen wir den Einstieg unseres Beitrags nun doch wieder ein Stück revidieren. Der Kreuzberger Himmel ist nicht nur ein Restaurant. Es ist ein Ort der Begegnung, an dem gut gegessen wird. Sehr gut!
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Kreuzberger Himmel | Yorckstr. 89, 10965 Berlin | Öffnungszeiten: Mi-So 17-01 Uhr | kreuzberger-himmel.de | Facebook
Zum Mond und zurück
Wenn man Zum Mond reisen möchte, muss man nach Kreuzberg. Dort an einer Ecke passt er sich prima ein ins sonstige Bild, scheint nicht fahlblass, sondern behaglich kerzenscheinwarm und serviert Speis und Trank, die ihres Gleichen suchen und zwar weit über das Sternenbild Kreuzberg hinaus. Genug der Wortspiele, widmen wir uns dem was wirklich zählt. Das Restaurant Zum Mond ist auch nach drei Jahren irgendwie immer noch ein Geheimtipp und so richtig erklären kann man sich das nicht. Denn wer einmal da war, kommt aus dem Schwärmen kaum mehr heraus. Es mag auch daran liegen, dass dieser Teil Kreuzbergs noch weitestgehend unerobert von Investoren und Touristenströmen seinem Kiezdasein fröhnt. Oder aber an der unscheinbar schlichten aber genauen Aufmachung der ehemaligen Eckkneipe mit so klangvollen Vormietern wie „Zur Haltestelle“ oder „Im Kreuzberger Osten“. In diesem authentischen Altberliner Ambiente werden täglich zwei Menüs serviert, die sich jeweils um ein Hauptgericht aus brandenburgisch/uckermärkischem Wild und einem Fischgericht mit regionalem Marktgemüse drehen. Natürlich wird auch eine vegetarische Variante angeboten. Dazu gibt es eine ausgewählte Weinkarte, die sich fast ausschließlich auf deutsche Weine konzentriert. Genau dieser vermeintliche Gegensatz aus rustikalem, unprätentiösem Charme und Speis und Trank auf allerhöchstem Niveau macht den besonderen Reiz aus. Und wenn wir es uns Recht überlegen, wollen wir gar nicht so vielen Menschen davon erzählen. Diesen Ort behalten wir lieber für uns und reisen gern immer wieder Zum Mond und zurück.
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Restaurant „Zum Mond“ | Köpenicker Str. 159, 10997 Berlin | Menü Preise: Veggie Menü ab 29€, Fleisch Menü ab 39€ | zummond.berlin | Facebook | Foto: Ben De Biel
Berlin Jaffa
Es gibt Dinge, die gibt es genau so nur an ganz bestimmten Orten. Und genauso gibt es Orte, die Dingen, ja sogar Menschen ein ganz bestimmtes Flair, ein Aussehen, ein Gefühl, einen Geschmack verleihen. Wer einmal in einem kleinen Café in Tel Aviv Jaffa seinen Hummus mit einem Stück Brot vom Teller gewischt hat, wem dabei ein Kaffee mit Kardamom aufgegossen wurde, bevor man ihm dazu ein Stück Hausgebackenes reichte, der weiß wovon wir sprechen. Diese präzise Leichtigkeit, die selbstverständliche und lässige Perfektion in den einfachen guten Dingen, dieses ganz bestimmte Flair gibt es nur dort mit Leib und Seele zu erfahren. Meint man zumindest. Denn unser Lieblingsfrühstückscafé, das Mugrabi am Görlitzer Park, bringt uns genau dieses Gefühl an genau diesen Ort. Und das hat nicht nur mit der israelisch-nordafrikanischen Fusionsküche mit grandiosem Shakshuka, Hummus, Fatush mit Ziegenkäse und Granatapfel oder Sabich Sandwich gefüllt mit gerösteter Aubergine und Kartoffel zu tun. Es liegt vor allem an dem Zusammenspiel der Dinge, der Art, wie die Sonne durch die Fenster auf die Holztische fällt, den Bewegungen und Gesten des Personals, der Speisenanrichtung, der Luft, dem Duft und allem. Unweigerlich träumt man von den lauen Sommernächten in dem kleinen israelischen Dorf, aus dem man nicht stammt, von den Kochkünsten der Lieblingsoma aus Tel-Aviv, die man gar nicht hat. Und man will reisen, die Welt erkunden und dann wieder ankommen. An einem Ort wie diesem, den es genau so auch hier gibt. Und den es genau so vielleicht auch nur hier gibt. Bis er eines Tages weiterzieht.
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Café Mugrabi | Görlitzer Str. 58, 10997 Berlin | Hummus ab 6,50€, Shakshuka ab 9,50 € | Mo-So 9.30-18 Uhr | Facebook
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Ma’loa He…
Ach ja, Hawaii… Sonne, Kokosnüsse, Hulatänze, frischgewachste Surfbretter und Poké. Poké?! Die Rede ist nicht von lustigen kleinen Fabelwesen, die sich im virtuellen Raum verstecken, sondern vom hawaiianischen Nationalgericht. Poké bedeutet soviel wie „in kleine Stücke schneiden“, ist ein simples, frisches und sehr nahrhaftes Gericht, das traditionell auf rohem Fisch, einer Basis aus Reis und Zutaten wie Frühlingszwiebel, Sesam und einer Marinade aus Sojasauce basiert und in Schalen serviert wird. Auf Hawaii gibt es die gesunden, leckeren und frei nach Lust und Laune komponierten Bowls quasi an jeder Ecke, bei uns im schönen Deutschland muss man da schon genauer suchen. Als Daniel nach einem längeren Aufenthalt aus Hawaii zurückkehrte, wollte er nicht mehr auf sein neues, gesundes Lieblingsessen verzichten. In seinem Bruder Ilan findet er sofort einen Mitstreiter und so eröffneten sie nach akribischer Vorarbeit gemeinsam vor ein paar Monaten ihren ersten eigenen Poké Store in der Oranienburger Straße in Berlin Mitte. Bereits wenn man den bunt gestylten Laden mit dem Pflanzengerüst, den Schaukeln, dem Surfbrett und den hellen und freundlichen Farben betritt überkommt einen quasi augenblicklich die gute Laune, hawaiianische Herzlichkeit und Entspanntheit. Wer will wählt eine der vorrezeptierten Poké Bowls von der Tafel, alle anderen stellen sich ihr eigenes kulinarisches Lustwerk nach Geschmack und Laune selbst zusammen. Natur- oder Sushireis, Salat oder Zucchini-Nudeln? Frischer Lachs, Thunfisch oder Tofu, Gemüse, Soßen, Nüsse oder einfach alles zusammen – völlig egal wie ihr kombiniert, wieviel ihr kombiniert, alles ist möglich und verblüffenderweise auch alles lecker. Dazu schlürft man eine frische Kokosnuss oder einen frisch und in nur 60 Sekunden zubereiteten Wholey Smoothie. In diesem Sinne: makemake maikaʻi.
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MA´LOA HAWAIIAN POKÉ BOWL | Oranienburger Straße 7, 10178 Berlin | BOWL mit Tofu ab € 7,50 / mit Fisch oder Shrimps ab € 9,50 | Mo-Fr. 11-22 Uhr, Sa. 12-22 Uhr, So, 13-21 Uhr | www.maloa.com | Facebook
Supersonico
Supersonico ist italienisch für Überschall. Im gleichnamigen Restaurant an der Bernauer Straße allerdings geht es eher entspannt zu. Denn Genuss will Weile haben und Vielfalt. Und weil das so ist, hat das Gastronomenpaar Claudia-Maria Humeniuk und Stephan Schlage (An einem Sonntag im August / Mein Haus am See) sich und uns einen neuen Lieblingsort der italienischen Küche in den Wedding gepflanzt. Im Supersonico kommen Speisen wie Kaninchenragout mit Aprikosen, hausgemachte Ravioli mit zarten Füllungen, gekochte Maronen mit Salz und Butter oder Wassermelonen-Avocado-Salat in kleinen Portionen daher. Italian Tapas, wenn man so will. Das hat den Vorteil, dass man sich eben nicht für einmal Primi und oder Secondi entscheiden muss, sondern sich neugierig durch die erlesene Karte schnabulieren kann. Besonders Spaß macht das natürlich mit möglichst vielen Freunden. Unsere Rechnung geht so: fünf Freunde mit jeweils drei Gerichten, macht fünfzehn kleine Schätze. Und wie es sich für echte oder eben gefühlte Italiener gehört, kommen die alle aus den Händen von La Familia. Von Claudia-Maria kommen die (Familien-)Rezepte, von der Oma (einer Pâtissière) der Schokoladen-Nachtisch, den Namen und die Deko-Skulpturen steuerte der Opa bei und von der Schwester stammen Einrichtung und Design. Im Frühjahr ist dann auch noch eine Terasse geplant, mit verwunschenem Garten, Tribünen, Baumhaus, Märchenbrunnen, Sandkasten und einer Kaffee-Refill-Fahrradstation. Original Berlin-Italienisch, original Italienisch-Berlinisch. Das Supersonico ist ein Ort, den es so wohl nur genau hier geben kann. Und sollte. Ciao!
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Supersonico | Bernauer Straße, 71/72, 13355 Berlin | tägl. 9-2 Uhr | Gerichte zwischen 3,80 und 6 € | Menü | Facebook
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Big Data
Wir waren essen. Wir sind zur Tür herein, wurden freundlich begrüßt und bekamen im selben Moment unser Hauptgericht. Nicht irgendeinen Mittagstisch, genau das, wonach uns der Sinn stand. Lecker war es, sehr sogar. Danach sind wir gegangen – ohne zu bezahlen versteht sich. Gut, und spätestens an dieser Stelle sind ein paar Erklärungen nötig. Unser Lunch fand in der Data Kitchen statt und das geht so. Nachtclublegende und Erfolgsgastronom Heinz „Cookie“ Gindullis hat sich mit SAP zusammengetan und im hauseigenen Data Space ein gastronomisches Konzept entwickelt, das ohne Warteschlange funktioniert. Gäste bestellen und bezahlen ihr Essen vorher über eine Webseite oder per App. Die frisch zubereiteten Speisen stehen dann zur vereinbarten Uhrzeit in der Food Wall, einem digitalisierten Automaten, bereit (siehe Bild). Wer das braucht? Keine Ahnung! Aber Spaß macht es schon. Und es ist vor allem sehr praktisch, wenn man sich beim Business Lunch nicht 15 Minuten mit Auswahl, Bestellung und Abwicklung beschäftigen, sondern die Zeit stattdessen lieber in fruchtbare Gespräche stecken möchte. Küchenchef ist Alexander Brosin (deswegen schmeckt es so gut), kulinarischer Gastgeber der gebürtige Wiener Christian Hamerle, der zuletzt gastronomischer Leiter der Markthalle Neun und viele Jahre Restaurantleiter bei Sarah Wiener war. Für die Einrichtung zeichnet die Berliner Architektin Laura Rave verantwortlich, die auch schon das Crackers gestaltete. Wir setzen demnächst den Gastro-Gründertag in der Data Kitchen um. Das wird spannend – auf die Verleihung des Gastro-Gründerpreises allerdings muss man dann ausnahmsweise doch mal warten. Der findet nämlich im Rahmen der Berlin Food Night am 16. Oktober im Kaufhaus Jandorf statt. Wir verlosen 2×2 Gästelistenplätze – ganz ohne Anstehen. Schreibt eine Mail mit dem Betreff ‚WER SEIN DATA FOOD FOTOGRAFIERT, MACHT DATA FOOD DATA‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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Data Kitchen | Rosenthaler Straße 38, 10178 Berlin | Öffnungszeiten 9-17 Uhr | Facebook
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Herz & Niere
Das 2-Minuten Interview
Wir haben Micha und Christoph auf Herz & Nieren geprüft. Nein, richtig muss es heißen, wir haben Micha und Christoph zu Herz & Niere befragt. So heißt nämlich ihr großartiges Restaurant in der Kreuzberger Fichtestraße. Während man Koch Christoph getrost als Herz des Ladens bezeichnen kann, ist Micha wohl eher die Leber, als die Niere, schließlich verantwortet er die wunderbare Weinauswahl. Genug der Innereien, denn auf der Speisekarte stehen schließlich auch jede Menge andere Speisen. Der Tipp, uns die beiden mal genauer anzusehen, kam übrigens von unseren Freundinnen Kai und Lucy von Jubel Patisserie (könnt ihr nicht bitte auch nach Kreuzberg ziehen?). Gute Vorzeichen also, für ein äußerst unterhaltsames Interview zu eckigen Pizzen, totgebratenen Fisch und nackte Hotelpool-Arschbomben. Wohl bekomm’s!
Name: Michael Köhle (Micha) / Christoph Hauser
Alter: 31 / 32
Wohnort: Berlin / Berlin
Beruf: Berufstrinker / Koch
Schuhgröße: 45 / 42
Lieblingszutat: Wein hilft immer. Und Butter!!! / Nussbutter und Apfelessig
Kontakt: www.michaelkoehle.de / www.herzundniere.berlin
Was bekommt man bei euch zu essen außer Herz und Nieren?
Michael: Alles von Kopf bis Fuß, von Blatt bis Wurzel. Ganz viel Gemüse vom eigenen Acker, Fisch vom Kurt unserem Fischer. Wir stehen auf Wurst und Schinken, das machen wir viel selbst.
Christoph: Bei uns gibt’s von Kopf bis Fuß beim Tier und vom Blatt bis zur Wurzel beim Gemüse. Am liebsten in unseren Überraschungsmenüs.
Warum sind Pizzaschachteln eckig?
Michael: Warum ist ’ne Pizza rund?
Christoph: Ich denke, damit eine Pizza mit Extra Käse, wie ich sie liebe, nicht überall anklebt.
Welche drei Produkte gehören in jeden Kühlschrank?
Michael: Milch, für den Kaffee am Morgen, ’ne Flasche Riesling Kabinett (Kabi geht zu jeder Tageszeit) und Butter.
Christoph: Hausgemachte Marmelade von meiner Mama, Butter und ’ne Flasche Wein.
Ein Rezept, das jeder hinbekommt?
Michael: Spaghetti, Butter, guter Hartkäse und Peperoni. Geil!
Christoph: Unsere Gemüsepaste aus dem H&N Kochbuch.
Was hast du als Kind am liebsten gegessen?
Michael: Papas hausgemachte Rösti mit Bergkäse überbacken und Leberkäs und Mamas Kartoffelsalat.
Christoph: Königsberger Klopse mit Erbsen und Kartoffelpüree von meiner Mama.
Wen bewunderst du und warum?
Michael: Meine Eltern: Zu zweit mit drei Jungs und einem Hund ein Hotel und Restaurant am Bodensee zu managen. Ohne ihre Unterstützung wäre ich heute nicht, wo ich bin.
Christoph: Meine Schwester Petra, die neben zwei Jungs, einem Mann, den Haushalt und ihren Beruf unter einen Hut bekommt. Und trotz ehrenamtlichen Vereinstätigkeiten auch noch Zeit für ’nen entspannten Kaffee mit mir hat.
Das Widerlichste, das du je gegessen hast?
Michael: Gute Frage. Keine Ahnung… Ich finde billiges Industriefleisch widerlich. Dann lieber nur 1x die Woche Fleisch essen, dafür aber gutes Fleisch.
Christoph: Krasse Frage, das Unleckerste war mal ein totgebratener Fisch, ertränkt in einer viel zu dicken Tomatensauce und verbranntem Reis.
Ein Rat, von dem du nie gedacht hättest, dass er dir einmal nützen würde.
Michael: Ich fand es immer nervig, wenn ich bei meinen Großeltern Essen war und sie mir sehr früh schon Tischmanieren beigebracht haben. Heute bin ich darüber sehr froh.
Christoph: Immer freundlich bleiben. Bitte und danke sind nicht immer selbstverständlich. Als Kind hat es mich genervt, dass mein Vater immer sagte: man gibt die Hand, sagt Hallo, sagt Tschüss. Heute finde ich es furchtbar respektlos wenn Menschen die einfachen Grundsätze nicht beherrschen.
Was bereust du bis jetzt noch nicht getan zu haben?
Michael: Bereuen eigentlich nichts, ich habe ja noch etwas Zeit vor mir.
Christoph: 2008 arbeitete ich im Kempinski Falkenstein. Damals war der Plan nackt in den Gästepool zu springen. Vielleicht irgendwann…
Womit kann man dich um den Finger wickeln?
Michael: Da gibt es einiges. Eine gute Flasche Wein oder ein nächtlicher Spaziergang an der Spree oder Lagerfeuer mit Freunden im Winter.
Christoph: Selbstgemachtes Popcorn oder mit Croissants mit Marmelade.
Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen?
Michael: Asia Pfannkuchen, mit gezupftem Schwein, Pulpo, Ente und Schweinebauch. Hausgemachte Soßen und Gemüse als Füllung und Topping. Stehen wir voll drauf. Es kann auch sein, dass ich keine Lust zu kochen habe – dann kocht Daniel, mein Mann, die besten Kässpätzle mit Rostzwiebeln.
Christoph: Zuhause wird schwer. Mein Kühlschrank ist fürs Kochen schlecht bestückt. Ich würde ein Krustenbrot vom Bäcker gegenüber holen, Senftube aufn Tisch und ’ne Dose Schwarzwurst von der Metzgerei Heinrich aus der Heimat aufmachen.
Wenn eine Fee dir eine Fähigkeit schenken könnte, welche würdest du wählen?
Michael: Fliegen und unter Wasser atmen können.
Christoph: Das Fliegen.
Was würdest du ändern wenn du die Macht dazu hättest?
Michael: Ich würde die Menschheit zu mehr Toleranz und Nächstenliebe ändern.
Christoph: Grundeinkommen für jeden endlich einführen.
Was sollte niemand von dir wissen?
Michael: Das verrate ich euch doch nicht. (…ich bin aber sehr ungeduldig.)
Christoph: In der Ausbildung nannte mich mit 15 jeder Stöppsel, weil ich nur 1,49cm groß war. Heute sagen meine Chefs der Familie Albus immer noch Stöppsel zu mir.
Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
Michael: Ich unterhalte mich sehr gern mit netten interessanten Leuten. Fragen kann man mir viele stellen, aber nicht alle beantworte ich.
Christoph: Ich glaube, ihr habt ziemlich viele Fragen gestellt. Vielleicht noch ob ich mit Michael zusammen bin… das ist nämlich eine Standard Frage von vielen Gästen.
Das letzte Wort:
Michael: Wir fahren zu meinen Eltern an den Bodensee und hoffen, das Wetter ist gut. Wollen jeden Tag mit dem Boot raus aufs Wasser.
Christoph: Vielen Dank, es hat großen Spaß gemacht, eure Fragen zu beantworten. Bis bald!
Wand zu Tisch
Ist es möglich Lebensmittel zu konsumieren, die keinen Transportweg hinter sich haben? Klar! Entweder man setzt sich direkt unter den Apfelbaum und pflückt die Frucht vom Ast in den Mund. Oder man pilgert an die Rosenthaler Straße und bestellt einen leckeren Salatteller. Hier steht nämlich die Good Bank, äh DAS Good Bank – das allererste „Farm-to-Table“-Restaurant. Bedeutet, die Lebensmittel – vornehmlich Salat- und Gemüsesorten wie beispielsweise Baby-Grünkohl – werden direkt an den Wänden des Restaurants angebaut. Das klingt nicht nur verrückt, sondern sieht auch sehr futuristisch aus. An einem langen Tresen stehend, kann man dem zarten Grün beim Wachsen hinter Glas zusehen. Diese vertikalen Klein-Farmen sind übrigens dank modernster LED-Technologie sehr energiesparend. Ausgetüftelt haben die innovativen Farm-Wände die Schlaumeier von Infarm, die als kreative Pioniere täglich an der Entwicklung von urban farming tüfteln. Sollte der Apfelbaum also gerade nicht in der Nähe sein: einen kleineren ökologischen Fußabdruck beim Essen als bei Good Bank kann man wohl kaum hinterlassen. Und das trotz Fisch und Fleisch, die man zum Grün dazu bestellen kann.
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Good Bank | Rosa-Luxemburg-Straße 5, 10178 Berlin | good-bank.de | Facebook
La France à Friedrichshain
Hand aufs Herz, wer von euch weiß, wo die Lehmbruckstraße liegt? Na? Nebenbei statt mittendrin im Friedrichshainer Szenekiez – toll zum Wohnen, wunderbar ruhig, mehr aber auch nicht. Denkste! Denn genau hier, genauer im Erdgeschoss der Hausnummer 9, liegt eines der unbestritten großartigsten Kleinode der Berliner Gastronomielandkarte (um mal im Geographie-Sprech zu bleiben). Die Dînette hat sich der klassischen französischen Bistroküche jenseits des chichi und deren Neuinterpretationen verschrieben und kredenzt Mitnehmsnacks, der beste Brunch der Stadt, Lunchleckereien und großartige Motto-Menüs, beispielsweise zum Valentinstag (Himmel, war das gut!). Zu letzterem später mehr. Klassiker wie Ziegenkäse auf warmem Baguette und verschiedene vegetarische und fleischhaltige Quiches sind immer im Angebot. Üppigere Gerichte wie Marrokanische Gemüsesuppe, sautiertes Gemüse mit Bulgur und Pulet rôti, wechseln alle paar Tage. Stark ist die Dînette aber auch außer Haus, als Caterer für Privatparties, Ladeneröffnungen, Vernissagen, Hochzeiten, Geburtstage, Rockstar Sessions, Business-Treffen oder was auch immer nach Glück für Magen und Seele schreit. Hinter Herd und Tresen (und Gott sei Dank auch oft genug davor) stehen Elisabeth Tran, ehemalige Chefköchin aus dem Französischen Restaurant „Les Valseuses“, Annlyse Lethinois aus Paris, Ex-Chefköchin in der Berliner Institution „Themroc“ und leidenschaftliche Food-Designerin und Alexander Licikas, gelernter Event-Manager und ehemaliger Restaurantleiter im Themroc. Alle drei(!) sind so gut, so auf den Punkt professionell und unglaublich nett, dass einem das Herz erwärmt. Übrigens, am Samstag steigt ab 19 Uhr ‚Dinette Goes Dinner‘. Infos zum Menü und allem sonst findet ihr hier.
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Dînette | Lehmbruckstraße 9, 10245 Berlin | Webseite | Facebook | Foto Credit: Paula Faraco
Go-Go
Was bei uns die Brotdose, ist in Japan die Bentobox: Eine Mahlzeit zum Mitnehmen in einem speziell dafür angefertigten Kästchen, das in mehrere Fächer aufgeteilt ist. So serviert wird auch das Essen bei Go Bento – was genau in den Fächlein liegt, entscheidet der Chef allein. Wobei die Bezeichnung Chef nicht ganz richtig ist, weil es gibt nur den einen Menschen bei Go Bento, Markus Suvit-Schinke, der zeitgleich Koch, Kellner und Küchenhilfe ist. Eine Speisekarte gibt es nicht, jedoch wird bei jedem Gast erst einmal freundlich abgefragt, was man nicht mag und ob Fisch oder Fleisch weggelassen werden sollen. Was folgt, sind verschiedene belegte oder gefüllte Reisbällchen und Teigtaschen, die zwar an Japan angelehnt, aber kulinarisch frei interpretiert werden. Getränke können die Gäste übrigens selbst mitbringen, denn Markus trinkt selbst keinen Alkohol und hat daher – nach eigener Aussage – auch keine Ahnung. Ein bisschen erinnert das Konzept an die Zeit, als man in Berliner Hinterhöfen noch über Leitern durch Fenster in improvisierte Kneipen stieg – auch Go Bento liegt etwas verlassen und versteckt hinter bröckelnder Fassade. Nach dem Essen wird gespielt – Siedler oder Dame, Dart oder „Zurück in die Zukunft 3“. Jeder ist ein bisschen beteiligt. So kann sich über Go Bento auch jeder ein bisschen am Guten in der Welt beteiligen: An der Gräfestraße 78 hat eine temporäre Zweitlocation aufgemacht, Go Bento Kousai. Kousai bedeutet so ungefähr „etwas Gutes für die Allgemeinheit tun“, so werden 50% des Gewinns in soziale Projekte investiert. Zum Beispiel in den Wiederaufbau einer Grundschule in Nepal. In netter Gesellschaft lecker essen und dabei helfen? Da haben wir nichts dagegen.
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Go Bento | Stubbenkammerstraße 5, 10437 Berlin | Öffnungszeiten: Mi.-So. 18:30-22:30h | Facebook
Damals wie heute
1990 vereinigte sich Deutschland. Zum ersten Mal flog in diesem Jahr ein russischer Raumfahrer mit auf einer US-Raumfähre ins All. Phil Collins führte die Spitze der Charts an und in Vietnam gab es wenig Fleisch. Dieser vermeintliche Notstand (jetzt nicht der musikalische, sondern der essenstechnische) ist wichtig, weil daraus vegane Ernährungs-Alternativen entstanden. Das vegane vietnamesische Restaurant 1990 am Boxhagener Platz hat sich dieser Zeit verschrieben und schmackhafte vegane Gerichte aus frischen Zutaten und exotischen Gewürzen modernisiert. Schon lange ist der vegane Vietnamese Cat Tuong an der Kastanienallee kein Geheimtipp mehr, wenn es darum geht, überzeugte Karnivoren vom Geschmackserlebnis der veganen Küche zu überzeugen. So ist es nur recht, dass nun ein und dasselbe Team den zweiten Laden etwas weiter im Osten eröffnete. Der Anspruch auf gute, verträgliche Zutaten – wir schreiben es doch noch aus, damit es wirklich klar ist: selbstverständlich alles ohne das Glutamat des Teufels – macht auch vor dem Wasser nicht Halt. Das Quellwasser vom Wasserhahn kommt natürlich aus einer Leogant-Anlage. So ist diese Zeitreise in die Vergangenheit gleichzeitig eine in die absolute Gegenwart: Schmackhafte, verträgliche, umweltfreundliche und rein vegane Küche, cooked in Berlin, inspired by vietnamese tradition. Die beste Vorweihnachtskost bevor die Gans zuschlägt oder das Fondue.
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Restaurant 1990 | Krossener Straße 19, 10245 Berlin | www.restaurant1990.de
Das perfekte Dinner
Wir waren essen. An einem Tisch in Hamburg. Also es war nicht einfach ein Tisch. Es war quasi DER Tisch. Herzstück des Restaurants The Table in der Hamburger Hafen City nämlich ist ein geschwungener Tresen aus dunklem Kirschbaumholz, der mehr ist als eine lange Tafel für üppige Runden. Er schlängelt sich licht designt durch den Gastraum und schafft damit einen Wohlfühltempel aus Winkel und Ecken. Vor allem aber bietet er die passende Bühne für das, was in unnachahmlicher Weise auf ihm serviert wird. Denn verantwortlich für Raum und Speisen ist Deutschlands jüngster Drei-Sterne-Koch, Kevin Fehling. Nochmal: Drei(!)-Sterne-Koch Kevin Fehling. Den hatten wir übrigens auch schon vor der Linse, als wir mit Olaf Heine eine Fotostrecke zum letzten Atelier Nespresso geshootet haben. Zusammen mit David Eitel, einem hochkarätigen Sommelier, kombiniert er gemütliche Leichtigkeit im Intérieur mit modernen Interpretationen klassischer Gerichte. Ein Hauch von Exklusivität mit Augenzwinkern. Hohe Gastronomiekunst ohne Eitelkeit. Gediegenes Dining ohne Schikeria. Denn ein Tisch ist ein Tisch ist ein Tisch.
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The Table | | Shanghaiallee 15, 20457 Hamburg | thetable-hamburg.de | Facebook
Essen in der Zukunft
Das Roy&Pris am Weinbergspark in Berlin-Mitte hat rund drei Jahre zu früh eröffnet. Warum das so ist, erklären wir gleich. Erst einmal sagen wir kurz, dass im neuen Restauranthighlight der Berliner Gastronomen Axel Burbacher-Burzin und Guanfeng ‚Afon‘ Guan so mit das beste Dim Sum (also kleine Gerichte, die das Herz berühren) westlich der chinesichen Mauer zubereitet wird. Oktopussalat mit Rhabarber und Radieschen beispielsweise oder der vegane Lilienblütensalat. Letzterer ist so frisch, knackig, lecker und mit einer leichten zitrusfrischen Note abgeschmeckt, dass man glatt Gefahr läuft, beim nächsten Geburtstag herzhaft in den wohlig duftenden Strauß beißen zu wollen. Außerdem auf der Karte: Fleischiges wie Schweinerippchen, Lamm oder Ente, Vegetarisches, Lachs-Sashimi oder die fabulösen Man Tous, das sind kleine Hefeteigtaschen zum Selberfüllen und Belegen – beispielsweise mit butterzartem Schweinebauch, Pulled Duck oder Aubergine. Zwei bis drei dieser kleinen und mit 7 bis 12 Euro nicht ganz günstigen Leckereien schafft ein ausgewachsener Großstädter. Noch mehr Spaß macht es Family Style-mäßig in großer Runde. Nun zum Ambiente und damit zur eingangs erwähnten Terminhuddelei. Roy und Pris sind zwei Hauptcharaktere aus Ridley Scotts überlebensgroßem Debütwerk BLADE RUNNER aus dem Jahre 1982. Der Film spielt im Los Angeles der Zukunft und zeichnet ein düsteres neondurchtränktes Bild. Künstliche Lebewesen wie Roy und Pris sind damit beauftragt, neue Lebensräume zu erschließen, zumindest so lange, bis sie vom Blade Runner alias Harrison Ford gejagt und „in den Ruhestand versetzt“ werden. Überall flimmert Werbung und Licht. Das Setdesign und die Ausstattung des Films sind bis heute unerreicht und stilprägend. Unzählige Designer, Grafiker, Modedesigner, Fotografen und dergleichen mehr haben sich am visionären Look orientiert. Der Film sorgt so quasi selbst dafür, dass ein Teil seiner fiktiven Zukunft tatsächlich Realität wird. So geschehen im Januar dieses Jahres, als das Roy&Pris erstmals die Tore öffnete. Gemeinsam mit dem großartigen Designstudio ett la benn und dem Künstler Darius Ghanai, der als Titel- und Corporate Designer für Kinofilme wie Good Bye Lenin, Das Parfum oder Don’t Come Knocking verantwortlich war, schufen die Macher ein Stück Blade Runner Wirklichkeit. Mit einer Mischung aus Zwielicht, Düsternis, riesigen Sternenbildern und neonfarbenen Leuchtfäden, die sich durch den Raum ziehen, entsteht eine Spannung, die gleichzeitig entspannt, obwohl die gewohnte Ordnung ausgesetzt wird. Die Neon Installationen kommen natürlich von unseren Lieblingen von sygns. Das. ist. nicht. von. dieser. Welt. Oder eben nicht aus dieser Zeit. Blade Runner spielt nämlich im Jahr 2019. Und damit schließt sich der Kreis. Wir wünschen frohes Speisen und Genießen im Hier und Jetzt von übermorgen.
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Roy&Pris Starkitchen | Weinbergsweg 8a, 10119 Berlin Mitte | tägl. 12-24 Uhr | royandpris.com | Photo: Roy&Pris