Eine Kleidertauschparty, die niemals endet: Mit dem Fashion-Sharing-Konzept der Kleiderei findet jedermensch das passende zum Anziehen. Ob Vintage-Fundstück, Fair-Fashion-Liebling oder Designerteil. Wer Kleiderei-Mitglied ist, kann sich für 29 Euro im Monat bis zu vier Teile gleichzeitig ausleihen, Rückgabefristen gibt es nicht. Ein Teil des Geldes fließt direkt in die Pflege und Reparatur der Klamotten, um deren Lebensdauer zu erhöhen und die Ausleihliste bis zum Maximum auszudehnen. Eine super Ergänzung für den eigenen Kleiderschrank, die zudem nachhaltig und platzsparend ist. Wer sich nach erster Verliebtheitsphase immer noch fest binden möchte, kann das auserwählte Stück natürlich auch kaufen und erhält obendrauf einen Rabatt. Mode auf Zeit gegen Textilflut und Fast Fashion! Bislang gab es die Kleiderei nur in Köln und Freiburg, ab Mai soll nun endlich die Hauptstadtfiliale in Kreuzberg eröffnen. Für alle, die den Look zum Leihen feiern: Noch bis zum 22. April läuft die entsprechende Crowdfunding-Kampagne, bei der ihr die Kleiderei mit tollen Dankeschöns unterstützen könnt.
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Crowdfunding Kleiderei | noch bis 22.04.2022 | startnext.com | FOTO: Aina Estruch Perlas
Name: Bettina Schuler
Alter: 41
Wohnort: Berlin
Beruf: Autorin, Yogalehrerin, Aktivistin und Gründerin der gemeinnützigen Organisation citizen2be
Schuhgröße: 38
Lieblingsassana: Taube
Kontakt: www.bettinaschuler.de und www.citizen2be.com, bettina.schuler@t-online.de
Fotocredit: Tina Linster
Die ganze Welt hört dir zu, was sagst du? Hört auf darüber zu reden, dass die Welt sich ändern soll, tut verdammt noch mal etwas dafür.
Was brauchst du, um dich an einem fremden Ort wohl zu fühlen? Ich glaube, dass man an einem Ort beziehungsweise in einer Gesellschaft nur ankommen kann, wenn man sich in seiner eigenen Haut wohlfühlt. Deshalb habe ich auch die gemeinnützige Organisation citizen2be gegründet, deren größtes Ziel es momentan ist, Geflüchteten eine Yoga-Trauma-Therapie anzubieten. Denn nur wer bei sich angekommen ist, kann hier ankommen und sich voll und ganz integrieren.
Woraus schöpfst du Energie? Aus meiner Familie, meinen Freunden und natürlich dem Yoga. Außerdem schlafe ich gerne und viel. Sauna geht auch immer.
Wohin entwickelt sich die Menschheit? Sind wir auf einem guten Weg? Die Welt scheint momentan verrückt zu spielen, es geschehen Dinge wie die Wahl von Trump oder dem Brexit, die wir nie für möglich gehalten hätten. Das ist einerseits beängstigend, anderseits, und das ist meine große Hoffnung, ist jede Umbruchphase auch immer eine Chance es zum Besseren zu wenden. Deshalb verwehre ich mich auch immer so gegen den Begriff Flüchtlingskrise, denn allein schon das Wort Krise löst bei vielen ein diffuses Gefühl von Angst aus. Ich sehe den Zustrom von geflüchteten Menschen vielmehr als eine große Chance, weil wir durch sie dazu gezwungen werden unsere Gesellschaftsstrukturen, mit denen wir alle selbst auch schon lange unzufrieden sind, zu verändern. Deshalb spreche ich immer von einer Flüchtlingschance und keiner Krise.
Schließ die Augen und denk an etwas Schönes. Woran denkst du? Mein warmes Bett.
Wie findest du deine Balance? Wenn mir alles droht über den Kopf zu wachsen, schließe ich mich zu Hause ein und starre Löcher in die Luft und mache ganz einfach nix.
Bitte ergänzen: Für einen Tag wäre ich gerne einmal… David Bowie in den 70ern
Was ist schöner: schenken oder beschenkt werden? Die strahlenden Augen, wenn ich meiner Tochter ein Geschenk in die Hand drücke, sind mit nichts zu toppen.
Eine gute Tat, die jeder noch tun kann bevor das Jahr vorbei ist: Ganz einfach bei unserer startnext-Kampagne mitmachen und uns dabei helfen, dass wir genug Geld zusammen bekommen, um einen Raum zu mieten, in dem wir Geflüchteten eine Yoga-Trauma-Therapie anbieten können.
Wie kommt das ‚Betreten-Verboten-Schild‘ auf den Rasen? Wo? Habe ich nicht gesehen …
Glaubst du an Schicksal? Klar. Und an meine Wahrsagerin. Kein Scherz.
Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen? Da ich leider nur Pizza und Pfannekuchen kochen kann, wäre es wohl eins der beiden Gerichte. Oder Nudeln. Natürlich mit Pesto. Das schaff ich auch noch. Zumindest, wenn mir jemand sagt, wann ich sie rausnehmen muss. Dafür kann ich aber spitzenmäßigen Kaffee kochen.
Wovor hast du Angst? Vor den Wahlen im nächsten Jahr.
Wann hast du zuletzt etwas Neues ausprobiert und was war das? Ich probiere eigentlich ständig etwas Neues aus. Irgendwie brauche ich immer ein Projekt. Dieses Jahr als ich meine gemeinnützige Organisation citizen2be gegründet habe, die sich für die Integration von Geflüchteten einsetzt. Ein wahnsinnig bürokratischer Akt. Hat sich aber gelohnt.
Was sollte niemand von dir wissen? Dass ich mir mit acht Jahren eine Modern Talking Kassette gekauft habe. Und das mit dem Kopfstand. Aber das habe ich ja schon erzählt.
Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Wie lauten die Kontodaten für dein Spendenkonto?
Das letzte Wort: Habe ich immer gern.