Nina Neef

Das 2 Minuten-Interview

Also wenn man es etwas profan ausdrücken wollte, würde man sagen, die gebürtige Rheinländerin Nina malt gern und gut. Wenn man es jedoch genauer nimmt, stellt man fest, dass sie mit ihren Bildern allen Menschen Zugang zu Wissen verschaffen möchte. Sie strebt nach einer möglichst „leichten Bildsprache“ – schließlich sind die Zusammenhänge oft schon kompliziert genug. Außerdem sucht sie gerade nach einem Verlag für ihr Buch „Plix“ – eine Mischung aus Momo und E.T., das Jugendliche motivieren soll, ihren Gefühlen zu vertrauen nach dem Warum zu fragen und Lösungen zu finden. Nina schaut auf das Gute, um es zu verstärken und möglichst allen Menschen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Den Schritt in die Berufung hat sie während ihrer Arbeit beim Verein (ACT e.V.) Flügel vollzogen. Das fühlte sich nach eigener Aussage an wie vom 10 Meter Brett zu springen. Mit sehr weicher Landung wie sich herausstellte. Möglicherweise in warmen Schokokuchen.



Name: Nina Neef
Alter: 44
Wohnort: Berlin
Beruf: Visual Thinking (Kommunikationsberatung)
Schuhgröße: 39
Lieblingsfarbe: rotrosa
Kontakt: mail@ninaneef.de

Was ist gutes Design? Design, bei dem der individuelle Mensch mit seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt steht.

Worauf bist du stolz? Dass ich seit 2017 aufs Visualisieren fokussiert bin.

Was würdest du tun, wenn du nicht scheitern könntest? Mich mehr treiben lassen.

Was war die beste Entscheidung deiner beruflichen Laufbahn? 2015 auf die Bühne zu gehen und zu Gerald Hüther ein live Graphic Recording zu zeichnen.

Was fasziniert dich? Menschen, die über sich hinauswachsen.

Wann hast du zuletzt von Herzen gelacht und warum? Lea (3): „Mama wo warst Du gestern?“
Ich: „Ich war beim Theater vom ACT e.V.“
Lea: „Hella (die Erzieherin) sagt zu uns auch immer: Macht nicht so ein Theater!“

Du hast eine Sünde frei. Welche verbotene Sache würdest du machen? In warmem Schokokuchen baden.

Welches Kunstwerk würdest du gerne besitzen? Ein Frauenportrait von El Bocho.

Wofür hast du kein Talent? Geduld, Turmspringen und Kartfahren.

Verrate uns einen magischen Ort, egal wo auf der Welt! Magic Ranch El Palmar https://magic.smartvolta.com/

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Spaghetti Bolognese oder eine Sushi Bowl

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Ich würde gerne jedem Menschen den Raum geben, den er braucht, um glücklich zu sein.

Was sollte niemand von dir wissen? Wie ungehalten ich bin, wenn ich die Geduld verliere (siehe kein Talent).

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Was meine drei wichtigsten Werte sind: 1. Kreativität 2. Verlässlichkeit 3. Selbständigkeit

Das letzte Wort: Play more – work less.

BILD: NINA NEEF

Kategorien: Leute | Autor: | Datum: 25. Juni 2019 | Tags: , , , Keine Kommentare

Weltuntergang, Teil 6

66 Millionen Jahre ist es her, da ging die Welt zum letzten Mal unter. Ein Opfer des fünften großen Artensterbens ist eines der größten Tiere der Erdgeschichte: der imposante Brachiosaurus. Unter seinem Skelett, diesem Mahnmal, diskutieren im Rahmen der Sonderausstellung ARTEFAKTE im Naturkundemuseum namhafte Personen aus Forschung, Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft darüber, wie wir den nächsten Weltuntergang verhindern können. Übergeordnet steht die Frage: „Klimaschutz: Wirtschaftsfaktor oder Überlebensprinzip?“. Konkret erörtern zum Beispiel Svenja Kannt (#FridaysForFuture), Svenja Schulze (Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit) oder Torsten Kallweit (Leiter für Nachhaltigkeit bei der Robert Bosch GmbH), welche politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strategien und Bündnisse geschlossen werden müssen, um dem Klimawandel zu begegnen. Faszinierende Luftaufnahmen, giftgrün leuchtend, feuerrot strahlend, betten die Gespräche visuell ein. Der New Yorker Fotograf J Henry Fair bebildert damit unter dem Titel ARTEFAKTE die massiven Einflüsse des Menschen auf die Umwelt durch Kohleabbau, Fracking oder Abfallgruben von Schweinefäkalien. Dass es höchste Zeit ist zu handeln, ist klar. Was wir alle zu diesem Handeln beitragen können, können wir uns am 27. Juni anhören. Und dabei dem Brachiosaurus zuflüstern, dass wir planen, es besser zu machen.
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ARTEFAKTE | Museum für Naturkunde Berlin | museumfuernaturkunde/artefakte | Podiumsdiskussion „Klimaschutz: Wirtschaftsfaktor oder Überlebensprinzip?“ | Do 27.06. 19.30 Uhr | Eintritt frei, Anmeldung hier | Facebook

Erdnuss-Schokostücke-Karamellsalzsoße

Luisa Mentele liebt Eis. Und weil das so ist, macht sie auch welches. Und das ist vor allem gut für uns. 2013 eröffnete sie gemeinsam mit ihrem guten Freund Markus Deibler das LUICELLA’S in St. Pauli. Es folgten drei weitere Eisdielen, zwei davon in Hamburg und eine in Lübeck. Doch die beiden Jungunternehmer wollten mehr. Der große Coup gelang ihnen schließlich, als sie sich im September 2017 der Jury von „Die Höhle der Löwen“ stellten und über Nacht vom lokalen Geheimtipp zum nationalen Superstar avancieren. Frank Thelen stieg kurzerhand bei LUICELLA‘S ein. Was folgte, überstieg alle Erwartungen. Innerhalb kürzester Zeit stand die Marke deutschlandweit in 2.500 Tiefkühltruhen. Und auch online ist das Eis „Made in Hamburg“ nun erhältlich, nebst Zubehör rund ums Eismachen. Aus dem 2-Mann/Frau-Start-up ist in wenigen Jahren ein erfolgreiches Unternehmen herangewachsen, dessen Eiskreationen alle zu 100 Prozent aus natürlichen Zutaten bestehen. Und was das für Sorten sind: Frisckäse-rote-Johannisbeere-weiße-Schokostücke zum Beispiel oder Kokos-Pistazie-Pflaumensoße – just sayin‘! Ins Eis von LUICELLA’S kommen nur frische Milch, Sahne oder Joghurt sowie Früchte und natürliche Inhaltsstoffe – auf Aromen und Farbstoffe wird komplett verzichtet. Was in der Region erhältlich ist, wird auch dort gekauft. Für die besonders Eishungrigen unter euch verlosen wir 1x ein Eis-Mix Probierpaket zum Runterkühlen. Schreibt eine Mail mit dem Betreff ‚ICE ICE BABY‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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Luicella’s | Hamburg und Lübeck | online ab 4,95€ | luicellas.de

Kategorien: Hamburg | Autor: | Datum: 18. Juni 2019 | Tags: , , , Keine Kommentare

Ein Zopf, der hilft

Es gibt die heimtückischen Krankheiten, wie den Krebs. Oder die rätselhaften, wie Alopecia Areata. Oder aber auch die verstörenden, wie Trichotillomanie. Was diesen drei Beispielen gemeinsam ist: Der symptomatische Haarverlust. Gerade Kinder leiden stark unter der emotionalen Belastung von Haarausfall – egal ob durch Chemotherapie oder unerklärliche Immunverirrungen. Der Wiener Non-Profit-Verein „Die Haarspender“ sammelt seit 2016, um betroffenen Kindern mit kostenlosen Echthaarperücken ein Stück Identität, Normalität und Würde zurückzugeben. Die Gleichung ist simpel: 4 Zöpfe + 360 Euro = eine kostenlose Echthaarperücke für ein Kind. Helfen kann jeder – mit einer Spende des eigenen Haares ab 30cm Länge oder mit Geld. Strukturell einwandfreies Haar wird von Profis zu täuschend echten Perücken verknüpft. So entsteht einerseits ein Sortiment an Standard-Kindergrößen für die schnelle Hilfe. Maßanfertigungen können anderseits mit einer Wartezeit von zwei Monaten hergestellt werden. Ein Segen, kosten doch reguläre Echthaarperücken mindestens 1500 Euro, was für die meisten Betroffenen nicht zu leisten ist. So gilt nun auch ganz praktisch, was ideologisch schon nicht verkehrt ist: Alte Zöpfe abschneiden! Oder am besten abschneiden lassen, kostenlos in einem der deutschen Partnersalons. Und dann einpacken, verschicken, Gutes tun.
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Verein „Die Haarspender“ | Adresse für Haarspenden: Verein Die Haarspender, Postfach 036, A – 1239 Wien | diehaarspender.at

Robert Beddies

Das 2 Minuten-Interview

Robert Beddies ist eigentlich Berliner. Nach dem Studium ging er aber wegen eines Jobs nach Hamburg und blieb. Seit 2015 ist er Geschäftsführer vom betahaus Hamburg, dem Coworking Space der ersten Stunde mit 500 Mitgliedern an zwei Standorten. Er ist außerdem Mitgründer und Mitbetreiber einer Atelier- und Werkstattgemeinschaft in St. Pauli, Hobby Auto- und Fahrradschrauber und Möbelbauer. Irgendwie schafft er es aber trotzdem noch ziemlich viel unterwegs zu sein in der Weltgeschichte, mit alten Autos bis zum Nordkap und durch den Iran, mit dem Rucksack durch Zentralasien, die Mongolei und Russland, Afrika (Tansania, Malawi, Mosambik, Zimbabwe und andere) oder zuletzt gemeinsam mit Frau und Kind zwei Monate lang in Patagonien. Ob er auf Reisen immer ein Glas Erdnussbutter dabei hat, ist nicht überliefert.

Name: Robert Beddies
Alter: 37
Wohnort: Hamburg
Beruf: Geschäftsführer betahaus Hamburg
Schuhgröße: 46
Lieblingsfilmzitat: „Remind me to send him a red cap and a Speedo.“ (Steve Zissou)
Kontakt: robert@betahaus.de

Auf welche Idee wärst du gerne selbst gekommen? Geschäftsidee: tomorrow (nachhaltiges Banking), allgemein: Käseherstellung

Der beste Rat den du je bekommen hast? „Bewirb Dich mal beim betahaus!“

Auf welche drei Dinge kannst du nicht verzichten? Meine Frau, meinen Sohn und Kaffee.

Was tust du morgens nach dem Aufstehen als Allererstes? (Leider) Emails & Co auf dem Smartphone checken.

Warum Hamburg? Erst wegen eines Jobs, inzwischen wegen Menschen und Stadtteil (St. Pauli).

Womit kann man dich um den Finger wickeln? mit Erdnussbutter

Was würdest du ohne Internet tun? Irgendwas mit Holz.

Welche Superheldenkraft hättest du gern und warum? Einen Rückspulknopf für bestimmte Situationen.

Was würdest du gerne besser können? Schweißen

Was ist aktuell das Hintergrundbild auf deinem Telefon? Das Rücklicht von meinem ’73er BMW ’02.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Eine Gazpacho mit viel Knoblauch.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? das Klima

Was sollte niemand von dir wissen? nice try ;-)

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Trägt man(n) heute wirklich noch Bart?!

Das letzte Wort: Geht mehr spielen!

FOTO: KATHRINE ULDBAEK NIELSEN

À table!

In Frankreich ist Essen viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Ein Mahl ist ein Fest, Kochen eine Kunst. Und das auch jenseits der Haute Cuisine. Dieses „Savoir manger“ hat die Südfranzösin Marion und den Deutschen Thomas zu Bichou, ihrem feinen französischen Café Schrägstrich Lokal inspiriert, das sie schon vor einer ganzen Weile an der ruhigen Schönstedtstraße in Neukölln eröffnet haben. Die Haute Cuisine haben beide beruflich hinter sich gelassen, um sich der simplen, kreisläufigen und bodenständigen Gastronomie zu widmen. Klassisch französische Gerichte und Snacks (Quiches, Brioches, Tarte au Citron) werden in biologischer Qualität selbst hergestellt – und zwar möglichst nach dem Prinzip Zero Waste. So wird aus Apfelschalen und Kerngehäusen Essig für die Vinaigrette, die Reste der selbstgemachten Mandelmilch landen in köstlichen Mandelbrioches, übriggebliebener Ingwersaft dient als Fermentier-Ansatz für die selbstgemachte Limo. Alles wird liebevoll und irgendwie selbstverständlich unaufgeregt serviert. Hier mag man sein und sich Zeit lassen für seinen Kaffee oder Tee oder Saft oder alle drei. Wir verlosen ein Frühstück inklusive Kaffee für zwei Personen im Wert von 25€. Schickt eine Mail mit dem Betreff „BICHOUCHOU“ an hurra@muxmaeuschenwild.de
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Bichou | Schönstedtstraße 14, 12043 Berlin | www.bichou.de

The more you know the less you believe

Die Gedanken sind frei. Aber was ist mit Gedanken, die Form und Gestalt annehmen? Ist Wissen frei? Und was bedeutet das überhaupt? Wie werden aus Daten Informationen und aus Informationen Wissen? Was ist richtig, was ist falsch in Zeiten von Fake News, gefühlten Wahrheiten und alternativen Fakten? Der Wikimedia e.V. ist der gemeinnützige Verein hinter der Wikipedia Welt. Am kommenden Samstag feiern wir gemeinsam mit Wikimedia Deutschland den Tag des Freien Wissens. Ab 10.30 Uhr wird auf der großen Bühne im ddb Forum informiert, diskutiert und hinterfragt. Die Wikimedia Units Wikipedia, WikiCommons, WikiData und die WikiVersity präsentieren sich im Lichthof in einer Erlebnisausstellung mit faszinierenden Exponaten und Mitmach-Aktionen. Den Tag eröffnet Abraham Taherivand, Geschäftsführender Vorstand von Wikimedia Deutschland. Zu den Speakerinnen und Speakern gehören u.a. Netzaktivistin Theresa Hannig, die sich mit der sprachlichen Geschlechtergerechtigkeit auseinandersetzt oder Saskia Esken, Mitglied des Deutschen Bundestags, die spannende Impulse zur Digitalisierung im Bildungskontext liefert. Besucherinnen und Besucher erwarten außerdem jede Menge Workshops, Speis und Trank sowie direktes Networking mit den Menschen hinter den Beiträgen. Im Sinne einer neuen Datenpolitik wird unter dem Motto „Daten sind das neue Grundwasser“ die legendäre Datenpumpe von Wikimedia ausgestellt. Keine Ahnung was das ist? Rausfinden! Der Eintritt ist frei, schließlich geht es hier um Freiheit und Transparenz. Übrigens: der Tag des Freien Wissens geht am Abend nahtlos über in die Lange Nacht der Wissenschaften. Geballter Input also am kommenden Wochenende.
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Tag des Freien Wissens | ddb forum berlin | Facebook | tagdesfreienwissens.de

Meere ohne Plastik

Wir wollen die Welt verbessern. Und wir sind damit nicht allein. Denn gemeinschaftliches Engagement für einen lebenswerteren Planeten ist, wie wir wissen, auch bitter nötig. Wie das aussehen könnte, ist am 16. Juni am Finale der Dopper Changemaker Challenge zu sehen. Dopper, das sind die mit den cool designten Mehrweg-Trinkflaschen mit integriertem Becher. Und die mit der Mission: Sauberes Wasser. In allen Ozeanen. Aus jedem Wasserhahn. Das heißt: Fertig mit Plastik in den Gewässern und Fischbäuchen dieser Welt. Wenn allerdings weiterhin jährlich über acht Millionen Tonnen Plastikmüll in die Weltmeere geschüttet werden, befindet sich 2050 mehr Plastik als Fische im Ozean. Wir sagen das jetzt nochmal: Mehr Plastik als Fische in den Weltmeeren. In dreißig Jahren. Um das zu verhindern, hat Dopper Bachelor- und Masterabsolventen aus allen Disziplinen dazu aufgerufen, sich mit einem Projekt zur Minimierung des Plastikmülls oder zur Säuberung der Meere für die Changemaker Challenge zu bewerben. Gesucht wurden Weltverbesserer aus vier Nationen: England, Niederlande, Nepal und Deutschland. Welche 20 Ideen in Deutschland im Finale sind und das größte Potenzial haben, die Welt zum Besseren zu verändern, wird an besagtem 16. Juni am Landwehrkanal zu sehen sein. Da kann man sich dann schon mal inspirieren lassen fürs eigene Bessere-Welt-Projekt.
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Dopper Changemaker Challenge | Sonntag, 16. Juni, 11.30 bis 13.30 | Landwehrkanal, Höhe Ratiborstraße und Reichenberger Straße | dopperchangemakerchallenge.com

Romy Krämer

Das 2 Minuten-Interview

Romy Krämer studierte in Leipzig Psychologie und machte ihren Doktor in Business-Society Management an der Rotterdam School of Management. Dafür wiederum war sie mehrmals in Indien, um die transnationale Vernetzung von Protestbewegungen gegen Bergbauunternehmen zu untersuchen. Passt, denn seit fast drei Jahren managet sie die Guerrilla Foundation, die sie mit dem Privatspender Antonis Schwarz gemeinsam gegründet hat. Sie unterstützt damit AktivistInnen und Graswurzelbewegungen in Europa und deren Strukturen. Was aktuell bei ihr ansteht? Babybreirezepte ausprobieren, trotz Elternzeit mit ihrem Job und dem Guerrilla-Team in Verbindung bleiben, schwierige Wohnungssuche in einer Stadt wie Barcelona, die von Gentrifizierung und Tourismus aufgefressen wurde und mit ihrem (fast) neun Monate alten Baby Ivo vor dem Bauch auf einem Panel beim Deutschen Stiftungstag sitzen.

Name: Romy Krämer
Alter:
38
Wohnorte: 
Barcelona (und noch ein bisschen Berlin)
Beruf: 
Managing Director
Schuhgröße:
38,5
Lieblingsfilmzitat: 
Ausser ‘Hasta la vista baby’?? Keine Ahnung… Kann mir gute Zitate leider nie merken.
Kontakt: romy@guerrillafoundation.org

Das größte Problem deiner Generation? Wir stecken in einem System fest, welches auf planetaren Kollaps hinausläuft uns aber selbst meistens noch Vorteile bringt, da wir einer globalen Elite angehören und alt genug sind, wahrscheinlich noch in relativ stabilen Verhältnissen das Zeitliche zu segnen. Wir wissen, dass es unseren Kindern nicht so gut ergehen wird, schwanken aber zwischen Ohnmacht und Resignation, Intellektualisierung des Problems, Hoffnung auf Rettung durch technologische Lösungen und Aktionismus indem wir versuchen über die Änderung der eigenen Lebensweise etwas zu tun.

Eine gute Tat, die jeder sofort tun kann? Jemand Unbekanntem ein ehrliches Kompliment machen.

Was bedeutet Aktivismus für dich? ‘Activism is the rent I pay for living on the planet’ – Alice Walker

Welcher Moment hat alles verändert? Eine Konferenz in Barcelona und das erste Treffen dort mit meinem Partner Xavi.

Die ganze Welt hört dir zu. Was sagst du? Wacht endlich auf und arbeitet zusammen!

Wer bist du, wenn du mit dir alleine bist? Jemand die erst auf der Couch sitzen kann, wenn alles andere erledigt ist.

Worauf bist du stolz? In einem etwas angegrauten Feld wie dem Stiftungssektor etwas ziemlich Cooles auf die Beine gestellt zu haben.

Wer war deine Heldin / dein Held aus Kindertagen? Ronja Räubertochter

Das schönste Kompliment, das du bisher bekommen hast? Du siehst deinem Sohn sehr ähnlich

Bist du ein Tag- oder Nachtmensch? Tag, aber kein early bird

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Im Winter: Rotwein-Risotto mit gegrilltem Kürbis und Ziegenkäse. Im Sommer Gazpacho und einen lauwarmen Nudelsalat mit Tomaten aus dem Garten meiner Eltern

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Den Kapitalismus

Was sollte niemand von dir wissen? Ist das so eine Frage wie im Bewerbungsgespräch nach den Schwächen, die man dann am Ende immer doch als Stärken verkauft? Da halte ich mich lieber zurück.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Können wir sehr viel Geld an die Guerrilla Foundation spenden?

Das letzte Wort: …sollten öfter die Frauen haben!

FOTO: ALANA RANGE

Wir müssen über Morgen reden!

Wie wollen wir Morgen eigentlich leben? Und kann ein gutes Leben überhaupt noch gelingen, in einer Welt, deren Zustand zunehmend auf der Kippe steht? „Wir müssen über Morgen reden!“ liefert Antworten. In dem neuen Podcast von Anna Schunck und Jakob Berndt kommen diejenigen zu Wort, die sich mit der Zukunft von Morgen auseinandersetzen, die Ideen und Visionen haben und bereit sind, völliges Neuland betreten. Dabei geht es um die kleinen und großen Fragen des Wandels. Mit denen beschäftigt sich Anna übrigens schon seit Jahren in ihrem Nachhaltigkeits-Magazin „Viertel \ Vor“, welches sie gemeinsam mit ihrem Partner Marcus Werner gegründet hat. Quasi eine Plattform für eine nachhaltigere Gestaltung des Lebens. Jakob, der zweite im Moderatoren-Duo, ist Co-Founder von „Tomorrow“, der ersten nachhaltigen Bank fürs Smartphone. Außerdem engagiert er sich im Vorstand der Seenotrettungs-Organisation SOS Mediterranee. Inzwischen hat das Duo bereits drei Folgen moderiert. In ihrer allerersten Folge dreht sich alles um die eigenen Projekte, also um das Online-Magazin „Viertel \ Vor“ sowie die nachhaltige Banking-App „Tomorrow“. Mit Melodie Michelberger und Fynn Kliemann kommen in den anderen beiden Folgen tolle Gäste zu Wort, die wirklich spannendes zu berichten haben. Wir wollen euch aber nicht zu viel verraten. Nur so viel – ihr müsst unbedingt reinhören! Und das könnt ihr auf allen gängigen Plattformen wie Spotify, iTunes und Google Podcast.
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Wir müssen über Morgen reden! | erhältlich für Spotify, iTunes und Google Podcast | viertel-vor.com | tomorrow.one/de

Kategorien: Produkte | Autor: | Datum: 12. Juni 2019 | Tags: , , , Keine Kommentare

Volle Kraft voraus

Chia, Goji, Acai, Spirulina, Hanf? Alles super Superfood, sprich Nahrungsmittel mit magischen Kräften aka besonders hohem Nährstoffwert. Blöd nur, dass die meisten Superfrüchte in unseren Breitengraden nur schwerlich gedeihen und deshalb von weither zu uns verschifft werden. Sich zwischen Ökobilanz und Ernährung entscheiden zu müssen, ist irgendwie keine wirklich zufriedenstellende Option. Das  junge Unternehmen startkraft setzt auf (Achtung!) gekeimte Saaten und Sprossen und damit auf ein echtes heimisches Superfood. Die besitzen nämlich eine gigantische Nährstoffdichte, hoch dosierte Vitamine und eine hohe Bioverfügbarkeit, decken den Nährstoffbedarf von Kindern und Erwachsenen, von Freizeit- und auch Hochleistungssportlern, sorgen für Energie, Wohlbefinden, schöne Haut und starkes Haar. Startkraft setzt auf die positiven Eigenschaften der Mikronährstoffe in Sprossen und produziert ernährungswissenschaftlich durchdachte Lebensmittel, die den menschlichen Körper mit allen essentiellen Nährstoffen versorgen. Ob Basis-Produkte wie gekeimte Brokkolisprossen oder Erdmandeln, Nährstoffkombinationen, Rohsäfte, Pizzabrot, Granola oder Süßes – jede Rezeptur ist einzigartig und selbst erarbeitet, alle Produkte sind handgemacht und die Zutaten ausschließlich vegan, bio, basisch, schonend verarbeitet und wurden nie über 42 Grad erhitzt. So und spätestens jetzt fragt man sich warum, eigentlich bisher noch niemand auf die Idee gekommen ist. Antwort: keine Ahnung! Fazit: Lecker! Wir verlosen 2×1 Paleo Granola zum Fitindentagstarten. Schreibt eine Mail mit dem Betreff ‚HATTU SAATEN?‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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startkraft | ab 6,80 Euro | www.startkraft-rawfood.de

Kategorien: Produkte | Autor: | Datum: 04. Juni 2019 | Tags: , , Keine Kommentare

Food for the Eyes

Mein Freund, meine Katze mein Mittach – keine Frage, Food-Fotos waren und sind ein Social Media Phänomen. Dass die Darstellung von Essen auch schon vor 100 Jahren in der Fotografie eine Rolle spielte, kann man ab dem 8. Juni 2019 bei „Food for the Eyes. Die Geschichte des Essens in der Fotografie“ im C/O Berlin visuell degustieren. Es wird eine Vielzahl an Werken aus den Bereichen Mode und Fotojournalismus bis hin zur Werbung ausgestellt, um einen möglichst umfangreichen Überblick über die Aufnahme von Nahrungsmitteln in den letzten zwei Jahrhunderten zu bekommen. Dabei ist die Ausstellung in insgesamt drei Kapitel unterteilt: „Stillleben“ zeigt, wie Künstlerinnen und Künstler dem traditionell malerischen Genre gefolgt sind und wie die Malerei die Food-Fotografie inspiriert hat. „Around the Table“ wiederum wirft einen Blick auf die Rituale des gemeinsamen Essens. Welche Werte und kulturellen Identitäten spiegeln sich darin wider? Das letzte Kapitel „Playing with Food“ geht der Frage nach, wie in der Kombination von Spiel und Nahrungsmitteln Werke entstehen, die unser Leben und unsere Zeit humorvoll reflektieren. „Food for the Eyes“ dokumentiert also nicht nur das Essen selbst – sondern es geht bei der Ausstellung um einen gesamten Fokus auf unterschiedliche Themen, die alle mit Nahrung und dem Akt des gemeinsamen Essens zusammenhängen. Für die Ausstellung im C/O Berlin verlosen wir insgesamt 3×2 Tickets. Schreibt eine Mail mit dem Betreff „FOODPORN“ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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Food for the Eyes. Die Geschichte des Essens in der Fotografie | C/O Berlin Foundation, Amerika Haus | Hardenbergstraße 22–24, 10623 Berlin | Regulär 10 Euro, ermäßigt 6 Euro | www.co-berlin.org

FOTO: OUKA LEELE, PELUQUERÍA, 1979, C-PRINT © OUKA LEELE

OUKA LEELE, PELUQUERÍA, 1979, C-PRINT © OUKA LEELE

Buyahkasha!

Es tut sich Erstaunliches des Abends bei unseren Freunden vom % Arabica in Kreuzberg. Immer donnerstags bis samstags von 19.30 Uhr bis Geisterstunde verwandelt sich das stylische Lieblingskaffee mit lässiger Tokyoness in ein modernes japanisches Izakaya. Für zwei Monate bietet das Buya Pop-up Restaurant an Ort und Stelle sinnlich-authentische japanische Küche in Form von hausgemachten Ramen, japanische Barbecue-Spezialitäten und handgemachten Gyoza-Dumplings. Serviert wird alles nach Tapas Art. Schließlich sind die meisten Gerichte zum Teilen gedacht. Doch das ist nicht alles, dazu werden ausgezeichnete japanische Whiskys und herausragende Crafted Cocktails gereicht. Hinter dem Konzept vom BUYA steckt übrigens Michael Sponaugle aus Florida, der als erfahrener Gastronom bereits seit 15 Jahren Restaurantkonzepte entwickelt und sich dem japanischen Soulfood verschrieben hat. Ihr könnt im BUYA übrigens nicht nur fein di­nie­ren, sondern auch an coolen Themenabenden, wie der Yakitori-Terrace oder Cocktail Nights teilnehmen.
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Buya Izakaya Ramen | Reichenberger Straße 36, 10999 Berlin | Do. – Sa. 19.30– 24.00 Uhr | www.buyaberlin.com

FOTO: BUYA Berlin

Ricarda Farnbacher

Das 2 Minuten-Interview

Die gebürtige Bayerin Ricarda Farnbacher lebt seit über 15 Jahren in Berlin. Eigentlich ist sie studierte Politologin aber uneigentlich betreibt sie eines der besten Cateringunternehmen der Stadt. Außerdem hat sie eine eigene Eventagentur (genial, da kann sie sich dann selbst als Caterer buchen oder eben das Event ums Essen bauen!) und besitzt einen eigenen Obst- und Kräutergarten. Aber mal ganz im Ernst: wer das Glück hat einmal von Ricarda und ihrem Team verköstigt zu werden und sich die raffiniert ehrlichen Geschmäcker auf der Zunge zergehen lassen zu können, der denkt über Essen noch einmal ganz neu nach. Schließlich gibt die Chefin auch mal Raum, damit sich die Persönlichkeit ihres internationalen Teams in den wunderbaren kleinen und großen Gaumenkreationen wiederfinden kann.

Name: Ricarda Farnbacher
Alter: 35
Wohnort: Berlin
Beruf: Unternehmerin
Schuhgröße: 38,5
Lieblingsfilmzitat: Passend zum Sommer: ich habe eine Wassermelone getragen.
Kontakt: info@ricardafarnbacher.de

Was würdest du tun, wenn du pro Tag eine Stunde mehr Zeit zur Verfügung hättest? Ich würde all das tun, was ich sonst nicht schaffe. Schlafen, zum Kickbox-Training gehen oder auf einer Parkbank sitzen und nachdenken.

Dein Haus brennt. Welche drei Gegenstände rettest du vor den Flammen? Meine Sonnenbrille, meinen Ausweis und meine Geldkarten. Ich hänge nicht so wahnsinnig an materiellen Dingen. Mit Geld und Sonnenbrille kann man schon viel machen :-)

Was ist deine größte unbegründete Angst? Ich habe richtig Angst vor Spinnen. Ich schaue vorm Schlafengehen öfter mal nach ob nicht irgendwo eine lauert.

Dein wichtigster Charakterzug? Ich bin sehr ehrlich und treu.

Warum Berlin? Ich muss meinen Nachbarn auf der Straße nicht begrüßen, wenn ich keine Lust dazu habe.

Worauf bist du stolz? Auf meinen Freizeitgarten, da habe ich eigene Obstbäume, Himbeeren, Johannisbeeren und Walnüsse. Ich habe gerade erst ein großes Kräuterbeet gepflanzt und freue ich schon aufs Gießen.

Was kannst du gar nicht? Ich kann überhaupt nicht tanzen.

In deinem Kühlschrank befinden sich Ketchup, Sardellen und Rhabarber. Was machst du damit? Den Rhabarber würde ich als Lineal benutzen, die Sardellen in der Toilette frei lassen und beim Ketchup würde ich warten, bis ich endlich Zeit habe mal Pommes selbst zu machen. Ich kaufe in der Regel selten ein, daher habe ich manchmal noch weniger als drei Sachen im Kühlschrank….

Das Leben welcher berühmten Persönlichkeit möchtest du für einen Tag leben? Ich wäre gern für einen Tag Angela Merkel. Mich würde interessieren, ob sie abends selbst kocht, ob sie sonntags Tatort schaut oder mit Freunden zusammensitzt und wild diskutiert.

Was ist wirklich wichtig? Meine Familie und meine Freunde

Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen? Muscheln in Weißwein Sauce

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Ich würde die Fleischproduktion und den Export regulieren und das Wegwerfen von Lebensmitteln verbieten. Generell braucht es von allem weniger, im Supermarkt sollte es nicht 100 verschiedene Fleischprodukte geben.

Was sollte niemand von Dir wissen? Ich kaufe überhaupt nicht gern ein. Egal ob Kleidung oder Essen. Mich nervt der ganze Konsum.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Die Frage ist, welche Frage hättet ihr mir nicht stellen sollen.

Das letzte Wort: Save the planet!! Wir müssen alle für unser Handeln mehr Verantwortung übernehmen. Ich muss nicht mit Anfang 20 bereits alle Kontinente bereist haben und mehrmals im Jahr eine Fernreise machen. Ich habe mir vorgenommen viel mehr mit der Bahn zu verreisen und noch weniger Fleisch und Fisch zu essen.

FOTO: MIRJAM KNICKRIEM

Kategorien: Leute | Autor: | Datum: 04. Juni 2019 | Tags: , , , Keine Kommentare

Das rockt

Wenn man das „rocket & basil“ zum ersten Mal betritt, sind es die mintgrünen Wände, Holzhocker und Tische, die einem sofort ins Auge stechen. Im Raum duftet es nach orientalischen Gewürzen und frischen Kräutern. Das Deli und Café serviert nahe des Potsdamer Platzes seit Ende März 2019 eine moderne und wirklich ausgezeichnete nahöstliche Küche. Kennzeichnend für den außergewöhnlichen Kochstil der beiden Gründerinnen und Schwestern Sophie und Xenia von Oswald ist ihre persönliche Interpretation von persischen Traditionsgerichten und australischer Café-Brunch-Kultur. Kein Wunder, haben sie doch das Kochen von ihrer iranischen Mama gelernt und interpretieren es modern und mit dem Fokus auf Frische, Vielfalt und saisonale Zutaten. Eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Produzenten und Händlern wie der Bäckerei Domberger, der Bäckerei AERA oder Markthalle Neun ist Sophie und Xenia besonders wichtig. Auf der saisonal wechselnden Brunchkarte fürs Wochenende lachen einen Kuku Sabzi, ein Kräuteromelette mit Feta und einem hierfür eigens kreierten Fladenbrot oder Bacon Roll mit pochiertem Ei, Sumak und Harissa Slaw entgegen. Außerdem kann man zwischen verschiedenen Persischen Eintöpfen mit oder ohne Fleisch wählen, die mit Mast-o-Khiar, Kräuterjoghurt mit Rosenwasser, Kräutersalat und Safranreis mit gebratener Kruste serviert werden. Die Geschwister haben übrigens schon früher erfolgreiche Lunch- und Dinner Pop-Ups veranstaltet und mischten von 2014 bis 2017 die Berliner Foodszene mit ihrem Frühstücks-Event „Das Brunch“ ordentlich auf. Ihr neues Deli war also nur noch eine Frage der Zeit und toppt wirklich alle Vorstellungen. Davon könnt ihr euch bei eurer nächsten Mittagspause gleich mal selber überzeugen, denn wir verlosen ein persisches Mittagessen für zwei Personen. Schreibt eine Mail mit dem Betreff „BASIL ROCKT“ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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rocket & basil | Lützowstraße 22, 10785 Berlin | www.rocketandbasil.com | Foto: Rebecca Crawford

Unerhörte Stimmen

„So sehr Leila es auch dreht und wendet: Sie wurde ermordet. Wie konnte es zu dieser Tat kommen? Fieberhaft denkt sie zurück an die Schlüsselmomente ihres aufreibenden Lebens, an den Geschmack von gewürztem Ziegeneintopf aus ihrer Kindheit, an den Gestank der Straße der Bordelle, wo sie arbeitete, und den Geruch von Kardamomkaffee, den sie mit einem jungen Mann teilte, der zu ihrer großen Liebe wurde.“ Die gebürtige Straßburgerin Elif Shafak gehört heute nicht nur zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der Gegenwart, sondern für viele auch zu den wichtigsten türkischen Autoren-Stimmen. In ihrem kürzlich erschienenen Roman „Unerhörte Stimmen“ schreibt sie von der Türkei und von Istanbul. Sie erzählt die Geschichte der prostituierten Leila, einer Frau, die am Rand der Gesellschaft Halt sucht und den Tod findet. Es sind diese „Anderen“, die Spinner, anders Denkenden und Sonderlinge, die in Elif Shafaks Bücher regelmäßig zu Protagonisten und Helden werden. Ihren neusten Roman widmet sie den „Frauen Istanbuls und der Stadt Istanbul, die eine weibliche Stadt ist und immer war. Mit ihren Artikeln und Auftritten wurde sie zum viel beachteten Sprachrohr für Gleichberechtigung und freiheitliche Werte zunächst in der Türkei, später in ganz Europa. Mit Unerhörte Stimmen ist sie nun auf Lesereise. Für die Termine in Berlin am Sonntag, sowie Hamburg und München sind noch Restkarten erhältlich. Wir verlosen außerdem ein Buch-Exemplar an die Unerhörten unter euch. Schreibt eine Mail mit dem Betreff ‚LEILA‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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„Unerhörte Stimmen“ Elif Shafak Lesetour | 2.06., 18 Uhr Berlin Großer Sendesaal rbb | 03.06. 19.30 Uhr Hamburg, Magazin-Filmkunsttheater | 24.06. 20 Uhr München, Ludwig-Maximilians-Universität, Große Aula | keinundaber.de

Der letzte Dance

Die Nachricht kursiert bereits seit einigen Wochen und ist mittlerweile offiziell bestätigt: nach dem Himmelfahrtswochenende wird das Prince Charles vorläufig seine Türen schließen und in seiner bisherigen Form so nicht mehr existieren. Und alle so BVGHTFWDTU$ZFGUSIHAG%Z!!! Doch Entwarnung naht. Die legendär und viel befeierten Räumlichkeiten mit Betonoptik und der Bar im Swimmingpool vertragen laut den Betreibern neues Leben und müssen dementsprechend umgestaltet werden. Nach dem Umbau soll der Clubbetrieb dann im Spätsommer wieder aufgenommen werden und mit „neuem Konzept, Gewand und Elan” zurückkehren. Das Prince Charles entwickelte sich in den vergangenen acht Jahren zu einem regelrechten Pendant vieler Berliner Techno-Clubs und war gerade unter Hip-Hop Fans mit Partyreihen wie „Burgers & Hip Hop“ ein beliebter Anlaufpunkt. Nun verabschiedet sich der Club gleich mit zwei Grand Finale Partys, auf der euch neben zwei großartigen Line-ups auch die besten Burger vom 3-fachen „Burgers & Hip Hop“ Gewinner Gorilla Barbecue erwarten. Für die House-Heads steigt am 31. Mai 2019 die Grand Finale House Party, bevor es am 01. Juni 2019 schließlich zum vorerst letzten Tanz auf der Grand Finale Hip Hop Party kommt. Wir verlosen 2×2 Plätze auf der Gästeliste EACH! Schreibt eine Mail mit dem Betreff ‚HIP‘ für die House Party oder ‚HOP‘ für die finale Hip Hop Sause an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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Prince Charles | 31.05. Grand Finale House | 01.06. Grand Finale Hip Hop | www.princecharlesberlin.com

Anica Alla

Das 2 Minuten-Interview

Anica Alla ist HR-Beraterin, Mutter eines kleinen Sohnes und Unternehmerin. Sie lebt und arbeitet in Bayreuth und Marrakesch und hat dort gemeinsam mit ihrem Mann Yidir Alla aus ihrer Liebe zum Yoga ein erfolgreiches Geschäftsmodell gemacht. Mit NOSADE bietet sie atemberaubende Yogareisen in Marokko an – Wüstenmoment inklusive. Das Pendeln zwischen den Welten scheint ihr nicht nur nichts auszumachen, es bringt sie auch ständig auf neue Ideen. Aktuell arbeitet sie unter anderem am personalstrategischen Aufbau eines E-Commerce-Unternehmens und an der Bestellung ihres neuen Gartens, dessen „Bestellung“ sie nach eigenem Bekunden liebe- und mühevoll, völlig unwissend und naiv, erfolgreich und in nur kurzer Zeit (!) vollbracht hat. Choukran und vielen Dank für jede Menge inspirierende und vogelwilde Ein- und Weitsichten.

Name: Anica Alla
Alter: 33
Wohnorte: Bayreuth & Marrakesch
Beruf: Human Resources Consultant & Coach, Unternehmerin, Yogalehrerin
Schuhgröße: 39
Lieblingsfilmzitat: „Folge nur den Spuren eines Fremden — Dann verstehst Du, und Du lernst noch was dazu.“
Kontakt: anica@nosade.com

Wann hast du zuletzt von Herzen gelacht und warum? Mit meinem Freund Philipp, mit dem ich immer von Herzen lachen kann. Und weinen. — Gelacht sicher über irgendwelche belanglosen fränkischen Geschichten des täglichen Lebens. Wiedergegeben von Philipp in perfektem Dialekt.

Was tust du morgens nach dem Aufstehen als erstes? Meine „Routine in Bewegung“ — Asana, Kraft- oder Gelenketraining oder Faszienarbeit

Die inspirierendste Persönlichkeit, der du je begegnet bist? Und immer wieder begegne: Jordan Bloom

Verrate uns einen magischen Ort, egal wo auf der Welt! Die Wüste — majestätisch und magisch!

Was brauchst du, um dich an einem fremden Ort wohl zu fühlen? Mein Kopfkissen.

Wann hast du zuletzt etwas Neues gelernt und was war das? Für mich lerne ich durch unsere junge Familie und durch all die Veränderungen, die mit der neuen Situation einhergehen. Durch die neuen, auch viel tiefergehenden Herausforderungen als bisher im mehr oder weniger Single-Dasein. Diese ständigen Learnings sind auch teilweise schmerzhaft, weil sie tiefgreifend strukturell Neues bedeuten. Dass der kleine Familienkreis ein heiliger Kreis sein muss, in den auch Nahe und Vertraute nur sehr ausgewählt Einblick oder gar Zutritt bekommen. Das ist es wohl für mich aktuell.

Die ganze Welt hört dir zu. Was sagst du? Sei Dir nicht nur selbst der Nächste.

Ein Wort, das du viel zu oft benutzt? VOGELWILD

Wovor hast du Angst? Vor Balkonen und Terrassen, die höher als der 2. Stock sind. Egal, ob ich darauf oder drunter stehe.

Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen?  Tajine

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Öffentliche Angelegenheiten. Von sinnlosem Papierkram über allzu kleinliche Buchhaltungserfordernisse.

Was sollte niemand von Dir wissen?  Ich liebe Backoblaten.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Was mich zu einem glücklichen Menschen macht.
Die Freiheit als Mensch, für mich, meinen Geist, meine Seele und meinen Körper immer wieder so zu sorgen, dass ich mich in ihm wohl fühle, mich auf allen Ebenen um seine Gesunderhaltung kümmern kann.

Das letzte Wort: Träume nicht Dein Leben, lebe Deine Träume. Das sag ich in Interviews immer zuletzt, wenn ich gefragt werde, was ich anderen mitgeben möchte :)
Feel FREE TO… and don’t try to be FREE FROM.

FOTO: MADLEN KRIPPENDORF

Die Wahl du hast.

Wedding, Gesundbrunnen, Schönhauser Allee…der Berliner S-Bahn-Ring ist eine tolle Sache. Nicht nur kann man nach einer durchzechten Nacht schlafend seine Kreise drehen, man kommt auch sehr praktisch und (die üblichen Unwägbarkeiten im Bahnverkehr mal ausgenommen) ziemlich effizient durch/um die Berliner Innenstadt. Was die meisten von uns im täglichen Gependel wahrscheinlich nicht mehr auf dem Schirm haben, ist die Tatsache, dass die eingangs genannten Haltestellen bis zum Jahr 1990 in zwei verschiedenen Ländern lagen und der Ring selbst erst im Jahr 2002 wieder vollständig geschlossen und befahrbar wurde. Geradezu absurd erscheint der Gedanke, diese Errungenschaft in Frage zu stellen. Kaum jemand würde ernsthaft auf die Idee kommen, zu behaupten, dass es in der Zeit, in der man einfach in seinem Teil der Stadt bleiben oder notfalls auf eine umständliche Tram-Bus-Fuß-Kombination zur Bewältigung der Passage ausweichen musste, irgendwie besser, irgendwie selbstbestimmter zugegangen wäre. Komischerweise jedoch passiert genau das gerade im europäischen Maßstab. Spätestens seitdem sich die Mehrheit der britischen Referendums-Wähler für den Austritt aus der europäischen Union und damit quasi für den Rückbau des S-Bahn-Rings (um mal bei dem Bild zu bleiben) entschieden haben, ist klar, dass wir es hier nicht mit einer marginalen, nostalgischen Diskussion zu tun haben, sondern die europäische Gemeinschaftsidee grundsätzlich und tatsächlich zur Disposition steht. Und mit ihr die Errungenschaften, die im Ergebnis stehen: 70 Jahre Frieden, Gleichheitsgrundsätze und Menschenrechte, demokratische Grundordnungen, Reise- und Meinungsfreiheit, Multilateralismus, Pluralismus – um nur ein paar zu nennen. Klar ist, der Zusammenschluss unterschiedlicher Parteien war, ist und bleibt eine gewaltige Herausforderung. Was es dafür vor allem braucht, ist eine gemeinsame Identität. Vieles in Europa – auch in Bezug auf das eben Aufgezählte – bedarf konstruktiver Verbesserung oder liegt gar im Argen. Je vielschichtiger und komplexer die Ansprüche, desto herausfordernder die Konsensfindung. Sich der Aufgabe jedoch komplett zu entziehen, indem man die Illusion vergangener Stärke beschwört und lautstark und polemisch die gesamte Idee in Frage stellt, ist nicht nur feige, sondern auch gefährlich. Wir sollten keine Angst davor haben, Teil einer komplexen Gemeinschaft zu sein, statt König in der eigenen Hundehütte. Wir sollten uns frei machen von Ängsten und Schuldzuweisungen. Wir sollten unsere Verantwortung zur konstruktiven Mitgestaltung erkennen und Freude daran haben, ihr nachzukommen. Die einfachste Möglichkeit dazu gibt es am Sonntag. Ihr habt die Wahl.

Foto: Markus Spiske

Kategorien: In eigener Sache | Autor: | Datum: 21. Mai 2019 | Tags: , , , , , , Keine Kommentare

Christoph Schuch

Das 2 Minuten-Interview

Christoph ist 23 Jahre alt und genießt sein Studentenleben in Göttingen, wo er Philosophie und Jura studiert. Nichts Besonderes also bis hierher. Allerdings hat Christoph gerade eine Art Spezialauftrag. „Europa retten“ lautet seine Mission. Denn seit letztem Herbst setzt er sich als Campaigner der Amnesty International Jugendvertretung dafür ein, dass Menschenrechte nicht nur auf dem Papier und in Sonntagsreden vorkommen, sondern auch tatsächlich gewährleistet werden. Was es dafür braucht? Dein Kreuz an der richtigen Stelle. #vote4humanrights Wenn er nicht gerade Europa rettet, spielt er mit Leidenschaft unterklassig Fußball oder in den höchsten Tönen Trompete. Nein? Doch! Oh…! Lieber Christoph: Vielen Dank für das kurzweilige Interview rund um Angela Merkel, Karl Marx, flachen Humor und Kaffeeentzug in Uni-Mensen.

Name: Christoph Schuch
Alter: 23
Wohnort: Göttingen, häufig Berlin
Beruf: Student
Schuhgröße: 45
Lieblingsfilmzitat: Nein! Doch! Oh!
Kontakt: christoph.schuch@amnesty-jugend.de

Was würdest du tun, wenn du nicht scheitern könntest? Sämtliche Friedens- und Waffenstillstandsverhandlungen übernehmen und erfolgreich abschließen, die tatsächliche Gleichstellung aller Geschlechter durchsetzen und eine Sozialpolitik umsetzen, damit alle Mitglieder der Gesellschaft die gleichen Chancen haben… . Ich habe eine längere Liste. Ganz oben steht Klimarettung. Wenn die Liste abgearbeitet ist, würde das aber erst mal reichen. Scheitern ist ja heute cool – zumindest im Kleinen.

Das größte Problem deiner Generation? Die Klimakrise, ganz klar! Wenn wir jetzt nichts tun, weiter derart unambitionierte Klimapolitik betreiben, haben wir den point of no return bald erreicht. Wir sind die erste Generation, die die Folgen des Klimawandels in hohem Maße zu spüren bekommt, und die letzte, die das Problem mit einer radikalen politischen Wende in den Griff bekommen kann.

Wenn du dir für die Europawahl etwas wünschen könntest, was wäre das? Dass wir am Ende ein Europäisches Parlament haben, das menschenrechtskonforme und progressive Politik macht. Eine europäische Seenotrettung, klare Bekenntnisse gegen Rassismus und Antisemitismus und eine angemessene Klima- und Sozialpolitik zum Schutz der Rechte zukünftiger Generationen und sozialer Rechte aller. Das wäre schon was!

Eine gute Tat, die jeder sofort tun kann? Zur Europawahl? Wählen gehen! Und ab und zu auf Demos und Info- und Diskussionsveranstaltungen!

Du steckst mit Angela Merkel im Fahrstuhl fest, worüber sprecht ihr? Ich würde sagen: Frau Merkel, Sie reden ja viel von Klima und Menschenrechten, aber mein Eindruck ist eher derselbe wie hier im Fahrstuhl: Stillstand. Und dann würde ich den Alarmknopf drücken. Wir brauchen eine ambitionierte Klimapolitik – es ist allerhöchste Zeit. Und wenn weiter Menschen im Mittelmeer ertrinken, kann nicht in jeder Sonntagsrede vom Europa der Menschenrechte gesprochen werden. Wir müssen es machen – jetzt!

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Welche geniale Idee hättest du gern selbst gehabt? Dass alle Menschen, egal wer sie sind, die gleichen Rechte haben: Also Menschenrechte. Weil es aber um die Menschenrechte so schlecht steht, wie lange nicht, lohnt sich der Einsatz die Idee noch weiter in die Welt zu tragen – er ist unbedingt notwendig.

Welche Eigenschaften schätzt du an einem Menschen? Ich schätze Menschen, die offen sind, kreative Ideen haben, zuhören können und Humor haben – gerne auch flach.

Du kannst mit einer Zeitmaschine reisen, welches Jahr stellst du ein und warum? 1919 folgende. Ich frage mich, ob wir aktuell in Weimarer Verhältnissen leben und würde das gerne mal „vor Ort“ überprüfen.

Was ist aktuell das Hintergrundbild auf deinem Telefon? Unser Amnesty „Countdown for Europe“ – sehr motivierend!

Wem würdest du gern mal die Meinung geigen? Ich habe das Gefühl, dass Nazis und Politiker rechter Parteien – ob im Bundestag oder im Europaparlament – vieles nicht verstehen. Aber wenn ich denen mal ein paar Geschichtsstunden geben könnte, gerne! Wer nichts kapiert, muss nachsitzen.

Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen? Geht auch die Uni-Mensa? Wir haben da viele tolle vegane Gerichte. Ich könnte aber auch eine tolle Gemüselasagne machen.

Mit welcher bekannten Persönlichkeit würdest du gern mal um die Häuser ziehen? Karl Marx – über den wird gerade so viel geredet… Wir könnten mal ein paar Klarstellungen gebrauchen. Und Karl war auch ein cooler Typ, habe ich gehört.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?
s.o.? (Frage 1)

Was sollte niemand von dir wissen? Dass mir Kaffeeentzug nicht guttut.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Können wir dir einen Kaffee anbieten?

Das letzte Wort: #Vote4HumanRights